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Secondhand-Boom: Zwischen Nachhaltigkeit und Konsum
Der Markt für gebrauchte Waren erlebt einen regelrechten Boom. Laut FAZ sind im Internet zahlreiche Angebote zu finden, bei denen beispielsweise eine Omega-Armbanduhr für weniger als die Hälfte des Neuwertes, ein Pullover von Calvin Klein für sieben Euro oder eine Hermès-Tasche für mehr als 1000 Euro unter dem Neupreis angeboten werden. Diese Preise sind in seriösen Onlineshops für Gebrauchtwaren tatsächlich Realität.
Allerdings weist die FAZ darauf hin, dass der Secondhand-Boom nicht automatisch mit echter Nachhaltigkeit gleichzusetzen ist. Während der Kauf gebrauchter Waren Ressourcen spart, bleibt der Konsumgedanke bestehen und kann sogar zu einem erhöhten Warenumschlag führen. Die Plattformen profitieren von der wachsenden Nachfrage, doch die tatsächliche Umweltbilanz hängt stark vom individuellen Konsumverhalten ab.
„Eine Omega-Armbanduhr für weniger als die Hälfte des Neuwertes? Ein Pullover von Calvin Klein für sieben Euro? Oder eine Tasche von Hermès für mehr als 1000 Euro unterhalb des Neupreises? Das klingt im ersten Moment vielleicht zu schön, um kein Betrug zu sein. Tatsächlich sind diese Preise aber in seriösen Onlineshops für Gebrauchtwaren zu finden.“ (FAZ)
- Gebrauchtwaren sind online zu deutlich reduzierten Preisen erhältlich.
- Der Boom ist nicht automatisch nachhaltig, da Konsumverhalten entscheidend bleibt.
Infobox: Der Secondhand-Markt wächst rasant, doch nachhaltiger Konsum erfordert mehr als nur den Kauf gebrauchter Produkte. (Quelle: FAZ)
Nachhaltigkeit im Familienunternehmen: Generationen im Dialog
Die Firma Weitblick in Alzenau steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen Traditionsunternehmen beim Thema Nachhaltigkeit stehen. Wie DIE ZEIT berichtet, gibt es zwischen den Generationen unterschiedliche Auffassungen darüber, was Nachhaltigkeit bedeutet und wie sie umgesetzt werden soll. Während der Vater betont, dass das Unternehmen schon immer nachhaltig war, sieht die Tochter die Professionalisierung und Systematisierung der letzten Jahre als entscheidend an.
Weitblick beschäftigt 160 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Umsatz von 45 Millionen Euro. Das Unternehmen verkauft Arbeitskleidung und setzt zunehmend auf zertifizierte Arbeitsbedingungen sowie umweltfreundliche Maßnahmen. Die Textilien werden auf dem Balkan gefertigt, die Stoffe stammen aus der EU. In diesem Jahr wird die letzte von sechs Fertigungsstätten nach dem OekoTex-SteP-Siegel zertifiziert, das Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Umweltbelastungen bewertet. Die Produkte tragen zudem Siegel wie Oeko-Tex, Grüner Knopf und Maxtex.
- 160 Beschäftigte, 45 Millionen Euro Umsatz
- Produktion auf dem Balkan, Stoffe aus der EU
- Nachhaltigkeitssiegel: Oeko-Tex, Grüner Knopf, Maxtex
- Letzte Fertigungsstätte wird 2025 nach OekoTex-SteP zertifiziert
Infobox: Der Generationenwechsel bei Weitblick führt zu einem ganzheitlicheren Nachhaltigkeitsansatz, der sich in zertifizierten Arbeitsbedingungen und umweltfreundlichen Maßnahmen widerspiegelt. (Quelle: DIE ZEIT)
Praktische Nachhaltigkeit: Die Bassumer Landfrauen als Vorbild
Im Landkreis Diepholz engagieren sich die Bassumer Landfrauen aktiv für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Wie der Weser Kurier berichtet, wurde im November 2024 ein Nachhaltigkeitsstammtisch gegründet, bei dem Tipps und Erfahrungen ausgetauscht werden. Irene Lahmeyer und Maria Voigt haben bereits mehr als 200 wiederverwendbare Brot- und Brötchenbeutel aus Restbeständen von Tischdecken und Bettwäsche genäht.
Ein zentrales Thema ist der Wasserverbrauch: Für ein Kilogramm Rindfleisch werden laut Seminarerkenntnissen 15.500 Liter Wasser benötigt. Die Landfrauen setzen sich daher für bewussteren Konsum ein, verzichten auf wasserintensive Lebensmittel wie Avocados und Erdbeeren im Winter und fördern den Kauf regionaler Produkte. Die Liste der Alltagstipps umfasst fast vier DIN-A4-Seiten und reicht vom sparsamen Umgang mit Wasser über das Austauschen von Pflanzen bis hin zum Besuch von Flohmärkten und dem Verzicht auf Feuerwerk.
- Gründung des Nachhaltigkeitsstammtischs im November 2024
- Über 200 wiederverwendbare Beutel aus Reststoffen genäht
- 15.500 Liter Wasser für 1 kg Rindfleisch
- Verzicht auf Avocados und Erdbeeren im Winter
- Regelmäßige Treffen und Austausch von Tipps
Infobox: Die Bassumer Landfrauen zeigen, wie kleine Veränderungen im Alltag zu mehr Nachhaltigkeit führen können. Ihr Engagement reicht von der Resteverwertung bis zur Sensibilisierung der jüngeren Generation. (Quelle: Weser Kurier)
Fachkräftemangel gefährdet grüne Transformation
Die ManpowerGroup warnt laut Presseportal, dass die grüne Transformation an fehlendem Know-how zu scheitern droht. 91 Prozent der Unternehmen weltweit berichten, dass sie nicht genügend qualifiziertes Personal finden, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Nachfrage nach grünen Kompetenzen wächst derzeit doppelt so schnell wie das Angebot, eine Entwicklung, die sich laut Prognosen bis 2030 weiter verschärfen wird.
63 Prozent der Arbeitgeber sehen Skill-Gaps als größte Hürde für die Transformation ihrer Geschäftsmodelle. 59 Prozent der Beschäftigten weltweit benötigen bis 2030 zusätzliche Schulungen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Die ManpowerGroup unterscheidet erstmals drei Jobkategorien: Green Jobs (klassische Umweltberufe), Green+ Jobs (interdisziplinäre Rollen mit digitalen und prozessbezogenen Kompetenzen) und Türkise Jobs (strategische Rollen in Führung, IT, HR oder Recht). Türkise Jobs machen bereits 59 Prozent aller nachhaltigkeitsrelevanten Stellen aus.
Kategorie | Beispiele | Besonderheiten |
---|---|---|
Green Jobs | Solartechniker, Umweltberater | Direkter Umwelt- und Ressourcenschutz |
Green+ Jobs | Data Scientists, Nachhaltigkeitsingenieure | Digitale, analytische und prozessbezogene Kompetenzen |
Türkise Jobs | CSOs, ESG-Manager | Strategische Verankerung von Nachhaltigkeit |
- 91 % der Unternehmen finden nicht genug qualifiziertes Personal
- Nachfrage nach grünen Kompetenzen wächst doppelt so schnell wie das Angebot
- 59 % der Beschäftigten benötigen bis 2030 zusätzliche Schulungen
- Türkise Jobs machen 59 % aller nachhaltigkeitsrelevanten Stellen aus
Infobox: Der Fachkräftemangel ist die größte Hürde für die grüne Transformation. Unternehmen müssen in Weiterbildung und strategische Personalplanung investieren, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. (Quelle: Presseportal/ManpowerGroup)
Green Jobs in NRW: Vom Nischenthema zum Wirtschaftsfaktor
In Nordrhein-Westfalen entwickeln sich grüne Jobs laut WAZ vom Nischenthema zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Klimaschutz und Karriere gehen Hand in Hand, und immer mehr Menschen entscheiden sich für Berufe im Bereich Nachhaltigkeit. Die Nachfrage nach Solarteuren, Umweltmanagern und anderen grünen Berufen steigt stetig.
Die WAZ berichtet, dass grüne Jobs nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch attraktive Karriereperspektiven bieten. Die Entwicklung zeigt, dass Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt und neue Berufsbilder entstehen.
- Grüne Jobs boomen in NRW
- Klimaschutz und Karriere werden verbunden
- Neue Berufsbilder entstehen im Bereich Nachhaltigkeit
Infobox: Grüne Jobs sind in NRW auf dem Vormarsch und entwickeln sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Sie bieten sowohl ökologische als auch ökonomische Chancen. (Quelle: WAZ)
Quellen:
- Secondhand: Was wirklich hinter dem Gebrauchtwarenboom steckt
- Nachhaltigkeit in Traditionsunternehmen: "Wir waren schon immer nachhaltig"
- Für Nachhaltigkeit: Bassumer Landfrauen teilen Tipps für Umweltschutz
- Nachhaltigkeit in Traditionsunternehmen: "Wir waren schon immer nachhaltig"
- Grüne Transformation droht an fehlendem Know-how zu scheitern / 9 von 10 Unternehmen
- Green Jobs NRW: Vom Nischenthema zum „grünen“ Wirtschaftsfaktor