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Nachhaltigkeit in der Nordsee-Fischerei: Für Seelachs gibt’s kein Siegel mehr
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat entschieden, das Nachhaltigkeitssiegel für Nordsee-Seelachs zu entziehen. Betroffen sind Fischereien aus Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Schottland, Frankreich und den Niederlanden, die jährlich rund 45.000 Tonnen Seelachs fangen. Die Entscheidung tritt am 30. Juni in Kraft und basiert auf einer veränderten wissenschaftlichen Bestandsbewertung durch den Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES). Laut MSC liegt die Bestandssituation des Nordsee-Seelachs nicht mehr im grünen Bereich, weshalb die Fischereien das Siegel verlieren.
Die Entscheidung sorgt für Unmut, insbesondere bei der Kutterfisch-Zentrale aus Cuxhaven, die fast den gesamten deutschen Seelachsfang anlandet. Geschäftsführer Kai-Arne Schmidt betont, dass die deutschen Fangquoten nicht voll ausgeschöpft wurden und der Fischereidruck nur minimal überschritten wurde. Dennoch trifft der Entzug des Siegels alle Beteiligten gleichermaßen. Die Uneinigkeit unter den Gutachtern führte dazu, dass das kritischere Votum den Ausschlag gab. Auch Experten wie Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut bestätigen, dass die Überschreitung der Zielsterblichkeit marginal war und die Politik sowie die Fischerei keine Fehler gemacht hätten. Die Absenkung der Referenzpunkte im ICES-Benchmark 2024 führte dazu, dass der Fischereidruck nun als zu hoch bewertet wird.
„Auch zertifizierte Fischprodukte sind kein Freifahrtschein für Nachhaltigkeit“, so Franziska Saalmann von Greenpeace Deutschland. Sie kritisiert, dass das MSC-Siegel zu oft vergeben werde und Überfischung, Beifang sowie Lebensraumzerstörung weiterhin in Kauf genommen würden.
- Jährlich werden 45.000 Tonnen Nordsee-Seelachs gefangen.
- Das MSC-Siegel wird ab 30. Juni entzogen.
- Uneinigkeit unter Gutachtern führte zur Suspendierung.
- Fischereien drohen Umsatzverluste und der Verlust von Marktzugängen.
Infobox: Die Entscheidung des MSC basiert auf einer neuen wissenschaftlichen Bewertung, die den Bestand des Nordsee-Seelachs als nicht mehr nachhaltig einstuft. Trotz Einhaltung der Fangquoten durch einige Fischereien trifft der Entzug des Siegels die gesamte Branche. (Quelle: taz.de)
"Hamburg Sustainability Conference" berät über Nachhaltigkeit
Mehr als 1.600 Gäste aus 113 Ländern nahmen an der "Hamburg Sustainability Conference" teil, darunter Vizekanzler Lars Klingbeil und die Premierministerin des Kongo. Ziel der Konferenz war es, die Länder der Welt zusammenzubringen, um globale Herausforderungen wie Klimawandel, Armut und Ungleichheit gemeinsam anzugehen. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher betonte die Notwendigkeit weltweiter Kooperationen.
Vizekanzler Klingbeil kündigte die Gründung einer Nord-Süd-Kommission an, die als Forum für den regelmäßigen Austausch zwischen ärmeren und reicheren Ländern dienen soll. Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan hob hervor, dass die internationale Zusammenarbeit angesichts globaler Krisen wichtiger denn je sei. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, darunter Klimaschutz, Bildung und Frauenrechte, stehen im Mittelpunkt der Konferenz. Die Erreichung dieser Ziele sei durch geopolitische Veränderungen, wie den Rückzug der USA aus internationalen Programmen, erschwert worden.
Ein weiteres Ergebnis der Konferenz war die Unterzeichnung der "Hamburger Erklärung zu verantwortungsvoller Künstlicher Intelligenz". Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verpflichtet sich, Zehntausenden Menschen – insbesondere in Afrika – den Umgang mit KI zu vermitteln. Im Rahmen der ersten "Hamburg Sustainability Week" finden rund 100 Veranstaltungen statt, darunter Führungen, Planspiele und Workshops.
- 1.600 Gäste aus 113 Ländern nahmen teil.
- Gründung einer Nord-Süd-Kommission angekündigt.
- 17 Nachhaltigkeitsziele der UN im Fokus.
- Rund 100 Veranstaltungen im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche.
Infobox: Die Konferenz in Hamburg setzt auf internationale Zusammenarbeit und Bildung, um die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Gründung einer Nord-Süd-Kommission und die Förderung von KI-Kompetenzen sind zentrale Ergebnisse. (Quelle: NDR)
Wiederverwenden statt wegwerfen: Die Idee der Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft verfolgt das Ziel, Ressourcen zu schonen und Produkte möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu halten. Trotz der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit befindet sich die Kreislaufwirtschaft laut Deutschlandfunk noch in den Kinderschuhen. Der Raubbau an der Natur schreitet weiter voran, weshalb ein Umdenken in Produktion und Konsum notwendig ist.
Im Fokus steht die Wiederverwendung von Materialien und die Reduzierung von Abfällen. Die Kreislaufwirtschaft soll dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren. Allerdings gibt es noch zahlreiche Herausforderungen bei der Umsetzung, etwa im Bausektor, wo trotz Kreislaufwirtschaft weiterhin große Mengen an Bauschutt anfallen. Auch beim Plastikmüll werden klare Markierungen und bessere Recyclingstrukturen gefordert.
- Kreislaufwirtschaft soll Ressourcen schonen und Abfälle reduzieren.
- Der Bausektor produziert weiterhin viel Schutt.
- Klare Markierungen für Plastikprodukte werden gefordert.
Infobox: Die Kreislaufwirtschaft ist ein zentrales Element nachhaltiger Entwicklung, steht aber vor großen Herausforderungen in der praktischen Umsetzung. (Quelle: Deutschlandfunk)
Globale Industriestudie: Nachhaltigkeit steigert den Geschäftserfolg
Laut einer globalen Industriestudie der Aras Software GmbH sind 92 Prozent der Unternehmen der Meinung, dass Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit entscheidend für den Geschäftserfolg sind. Dies entspricht einem Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Dennoch kämpfen viele Unternehmen mit der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele, insbesondere aufgrund mangelnder Möglichkeiten zur Datenauswertung.
Die Studie, für die 656 Führungskräfte aus den USA, Europa und Japan befragt wurden, zeigt, dass nur 37 Prozent der Unternehmen uneingeschränkt bestätigen, dass ihre Daten und digitalen Prozesse die Compliance-Anforderungen angemessen unterstützen. 45 Prozent sehen dies nur teilweise als gegeben an, während 18 Prozent Defizite eingestehen. Als größte Hürden werden lückenhafte Datensätze, schlechte Datenqualität, fehlende Fähigkeiten und isolierte Daten genannt.
Aspekt | Prozent |
---|---|
Unternehmen, die Nachhaltigkeit als entscheidend ansehen | 92 % |
PLM-Anwender mit angemessener Compliance-Unterstützung | 88 % |
Nicht-PLM-Nutzer mit angemessener Compliance-Unterstützung | 60 % |
PLM-Nutzer, die KI in der Produktentwicklung einsetzen | 87 % |
Nicht-PLM-Nutzer, die KI einsetzen | 59 % |
Die Studie hebt hervor, dass Unternehmen mit fortschrittlichen digitalen Kompetenzen und dem Einsatz von Product Lifecycle Management (PLM) nicht nur regulatorische Anforderungen besser erfüllen, sondern auch Wettbewerbsvorteile erzielen. Die Integration von digitalen Systemen, Nachhaltigkeit und intelligenter Planung wird als Schlüssel für nachhaltigen Geschäftserfolg gesehen.
- 92 % der Unternehmen sehen Nachhaltigkeit als entscheidend für den Geschäftserfolg.
- Nur 37 % bestätigen uneingeschränkt, dass ihre Daten die Compliance unterstützen.
- PLM-Nutzer sind bei Compliance und KI-Nutzung deutlich im Vorteil.
Infobox: Die Aras-Studie zeigt, dass digitale Systeme und Nachhaltigkeit eng miteinander verknüpft sind und Unternehmen mit fortschrittlichen Lösungen Wettbewerbsvorteile verschaffen. (Quelle: Presseportal)
„Klimafrühling“ in Eching: So unterschiedlich kann Nachhaltigkeit aussehen
Im Rahmen des „Klimafrühlings“ in Eching wurden verschiedene Ansätze für nachhaltiges Handeln vorgestellt. Beim Mobilitätstag auf dem Bürgerplatz lag der Fokus auf alternativen Mobilitätsmöglichkeiten, um den innerörtlichen Individualverkehr zu reduzieren. Die Gemeinde Eching, die als fahrradfreundlich zertifiziert ist, präsentierte ihr Radwegekonzept, Leih- und Sharing-Angebote sowie Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr.
Das kostenlose E-Lastenrad „Nora“ ist seit einem Jahr im Einsatz und hat bereits 1.600 Kilometer zurückgelegt. Über 70 Nutzer sind registriert, und die Zahl der Interessenten wächst stetig. Bei einer Fahrradauktion wurden Fundräder zu einem Startpreis von zehn Euro versteigert. Eine studentische Projektarbeit der TU München entwickelte Lösungen für Senioren, die keinen Zugang zu digitalen Medien haben, darunter Informationstafeln und gedruckte Karten.
Ein weiteres Highlight war der Frühlingskleidertausch, bei dem gut erhaltene Kleidung kostenlos getauscht werden konnte. Über 70 Besucher nutzten das Angebot, und die übrig gebliebene Garderobe wurde an die Diakonia München gespendet. Die Aktion fördert nachhaltigen Konsum und schont Ressourcen sowie den Geldbeutel.
- Das E-Lastenrad „Nora“ legte 1.600 Kilometer in einem Jahr zurück.
- Über 70 Nutzer sind für das Lastenrad registriert.
- Fahrradauktion mit Startgebühr von zehn Euro pro Rad.
- Über 70 Besucher beim Kleidertausch.
Infobox: Der „Klimafrühling“ in Eching zeigt, wie vielfältig nachhaltige Ansätze sein können – von alternativer Mobilität bis zum Kleidertausch. (Quelle: Merkur)
Bekenntnis zur Agenda 2030: Viechtach vertieft Engagement für Nachhaltigkeit
Die Stadt Viechtach bekennt sich zur Agenda 2030 und verstärkt ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen verschiedener Initiativen und Projekte setzt sich die Stadt für die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein. Dabei werden sowohl ökologische als auch soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Die Stadtverwaltung arbeitet eng mit lokalen Akteuren zusammen, um nachhaltige Projekte zu fördern und die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Ziel ist es, nachhaltiges Handeln in allen Lebensbereichen zu verankern und die Lebensqualität für zukünftige Generationen zu sichern.
- Engagement für die Agenda 2030 und die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele.
- Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und Förderung nachhaltiger Projekte.
- Fokus auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.
Infobox: Viechtach setzt ein klares Zeichen für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene. (Quelle: Pnp.de)
Quellen:
- Nachhaltigkeit in der Nordsee-Fischerei: Für Seelachs gibt’s kein Siegel mehr
- "Hamburg Sustainability Conference" berät über Nachhaltigkeit
- Wiederverwenden statt wegwerfen: Die Idee der Kreislaufwirtschaft
- Globale Industriestudie: Nachhaltigkeit steigert den Geschäftserfolg
- „Klimafrühling“ in Eching: So unterschiedlich kann Nachhaltigkeit aussehen
- Bekenntnis zur Agenda 2030: Viechtach vertieft Engagement für Nachhaltigkeit