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Hamburg startet Aktionswoche zur Nachhaltigkeit
In Hamburg hat die erste "Hamburg Sustainability Week" begonnen, die bis zum 6. Juni im Rahmen der "Hamburg Sustainability Conference" stattfindet. Unter dem Motto "Sechs Tage, 100 Veranstaltungen, eine Idee: Wir machen Zukunft. Und zwar gemeinsam" werden zahlreiche Workshops, Führungen und Diskussionsrunden angeboten, bei denen Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen können. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte, dass nicht nur Regierungen und Unternehmen, sondern alle Menschen auf kommunaler Ebene für mehr Nachhaltigkeit gebraucht werden. Auch die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hob hervor, dass Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema sei, das nur gemeinschaftlich bewegt werden könne.
Ein besonderes Highlight ist die internationale Konferenz mit rund 1.600 Gästen aus 113 Ländern, darunter Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und die Premierministerin des Kongo. Ein Schwerpunkt der Konferenz ist der nachhaltige Einsatz von künstlicher Intelligenz. Zudem schwebt für sieben Wochen die riesige Erdkugel "Gaia" im Gewölbe der Hauptkirche St. Katharinen – ein Symbol für die globale Verantwortung.
- 100 Veranstaltungen in sechs Tagen
- 1.600 Gäste aus 113 Ländern bei der Konferenz
- Schwerpunkt: Nachhaltige Nutzung von KI
„Wir brauchen wirklich auf kommunaler Ebene alle Menschen, die diesen Gedanken der Nachhaltigkeit verinnerlichen und in der Umsetzung dann auch mit bewegen“, sagte Peter Tschentscher.
Infobox: Die Aktionswoche in Hamburg setzt auf breite Bürgerbeteiligung und internationale Vernetzung, um nachhaltige Lösungen zu fördern. (Quelle: NDR)
Frühe Nachhaltigkeitsstrategie bei FARE in Remscheid
Das Remscheider Familienunternehmen FARE, ein weltweit führender Schirmhersteller mit rund 70 Mitarbeitern und 140 Modellen, setzt bereits seit über zehn Jahren auf nachhaltige Produktion. Logistik-Chef Sebastian Hahn betont, dass dies aus eigenem Antrieb und als Teil der Firmenphilosophie geschieht – und nicht wegen politischer Vorgaben. FARE verwendet beispielsweise Griffe aus Bambus und Bezüge aus recycelten Kunststoffen, um Umweltbelastungen zu kompensieren. Das Unternehmen führt mindestens zweimal jährlich Audits bei seinen chinesischen Zulieferern durch, um sowohl Qualitätsmanagement als auch nachhaltige Standards zu überprüfen.
Hahn kritisiert die Überregulierung aus Brüssel und weist darauf hin, dass die Umsetzung europäischer Vorgaben in Asien oft auf unterschiedliche Sichtweisen trifft. Die langjährigen Geschäftsbeziehungen zu chinesischen Partnern seien nicht kurzfristig ersetzbar. FARE wurde für sein Engagement bereits mit dem „PSI Sustainability Award“ in der Kategorie „Innovator of the year“ ausgezeichnet. Der „Ökobrella“ ist in sechs Farben erhältlich und steht exemplarisch für die nachhaltigen Produktlinien des Unternehmens.
- Über 10 Jahre nachhaltige Produktion
- 140 verschiedene Schirmmodelle
- 70 Mitarbeiter
- Mindestens zwei Audits pro Jahr bei Zulieferern
- Auszeichnung: „PSI Sustainability Award“
„Wenn ich als deutscher Logistik-Manager unseren chinesischen Zulieferern vor Ort erklären muss, was man sich in Brüssel in puncto Lieferketten so alles vorstellt, wird schnell klar, wie sehr Wunschdenken und Realität auseinanderklaffen.“ (Sebastian Hahn)
Infobox: FARE zeigt, dass nachhaltige Unternehmensführung auch ohne gesetzlichen Druck möglich ist, sieht aber Herausforderungen in der praktischen Umsetzung europäischer Vorgaben. (Quelle: RP Online)
„Summer of Change“: Bonner Kulturfestival mit Fokus auf Nachhaltigkeit
In Bonn wurde das Kulturfestival „Summer of Change“ eröffnet, das erstmals von der Stadt gemeinsam mit der Bundeskunsthalle und über 30 Partnern veranstaltet wird. In rund 90 Veranstaltungen setzen sich Kulturschaffende und Wissenschaftler mit ökologischer Nachhaltigkeit auseinander. Die Intendantin der Bundeskunsthalle, Eva Kraus, sieht das Festival als Auftakt für eine große Transformationswende und hat das „Jahr der ökologischen Transformation“ ausgerufen. Oberbürgermeisterin Katja Dörner stellt die Frage in den Mittelpunkt, wie Wissen in die Herzen der Menschen gebracht und zum Handeln motiviert werden kann.
Das Programm reicht von Kunstworkshops wie „Trash to treasure“ über Diskussionsabende zum Essen der Zukunft bis zu Familienführungen und Kreativtagen. Die Veranstaltungen richten sich an alle Altersgruppen und laufen bis Ende September. Den Abschluss bildet am 27. September das Podiumsgespräch „Transformation jetzt!“ mit anschließendem Konzert.
- Rund 90 Veranstaltungen bis Ende September
- Über 30 Partnerorganisationen
- Vielfältiges Programm für alle Altersgruppen
„Wie bringen wir das Wissen in die Herzen der Menschen und wie bringen wir Menschen dazu zu handeln?“ (Katja Dörner)
Infobox: Der „Summer of Change“ in Bonn verbindet Kultur und Wissenschaft, um nachhaltiges Handeln in der Gesellschaft zu fördern. (Quelle: General-Anzeiger Bonn)
Hamburg Sustainability Week: Bürger erleben Nachhaltigkeit
Während der "Hamburg Sustainability Week" finden in der gesamten Stadt mehr als 100 Veranstaltungen statt, die das Thema Nachhaltigkeit für Bürgerinnen und Bürger erlebbar machen. Während sich Vertreter aus Wirtschaft und Politik in der Handelskammer treffen, können Interessierte an Workshops, Führungen und Diskussionsrunden teilnehmen. Ziel ist es, Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren und die Bevölkerung aktiv einzubinden.
Die Veranstaltungen bieten praktische Einblicke, wie nachhaltiges Handeln im eigenen Umfeld umgesetzt werden kann. Die Woche ist Teil einer umfassenden Strategie, Hamburg als Vorreiter für nachhaltige Stadtentwicklung zu positionieren.
- Über 100 Events in der Stadt
- Fokus auf Bürgerbeteiligung und Alltagstauglichkeit
Infobox: Die Hamburg Sustainability Week macht Nachhaltigkeit für alle Bürgerinnen und Bürger greifbar und fördert die aktive Mitgestaltung. (Quelle: Hamburger Abendblatt)
Wie „grün“ sind nachhaltige ETF-Geldanlagen?
Nachhaltige Geldanlagen sind im Trend, doch eine Recherche von "Finanztip" und "Correctiv" zeigt, dass viele Fonds, die sich als nachhaltig vermarkten, nicht immer halten, was sie versprechen. Neue EU-Regeln sorgen nun für mehr Klarheit: Es gibt klare Definitionen, wann ein Fonds sich sozial oder transformativ nennen darf und welche Branchen ausgeschlossen sind. So sind bei Fonds mit dem Label „sozial“ die Tabakbranche, Waffenindustrie sowie Kinder- und Zwangsarbeit ausgeschlossen.
Die neuen Regelungen führten dazu, dass sich von 712 Fonds 221 umbenennen mussten. Finanzexperte Saidi Sulilatu betont, dass Anleger nun besser nachvollziehen können, welche Branchen ausgeschlossen sind. Dennoch bleibt die Diversifikation wichtig, insbesondere bei der Altersvorsorge, um Risiken zu streuen. Beim Investieren in nachhaltige Geldanlagen sei ein Kompromiss notwendig.
Anzahl Fonds geprüft | Umbenannte Fonds |
---|---|
712 | 221 |
„Es sind sehr klare Definitionen der Begriffe mit sehr umfangreichen Regeln. Das heißt: Es ist sehr genau festgelegt, wann ein Fond sich sozial oder transformativ nennen darf.“ (Saidi Sulilatu, Finanztip)
Infobox: Neue EU-Regeln bringen mehr Transparenz bei nachhaltigen Geldanlagen, doch Anleger sollten weiterhin auf breite Streuung achten. (Quelle: SWR)
Kreuzfahrten: Umweltbelastung trotz wachsender Beliebtheit
Die Kreuzfahrtbranche boomt: Mehr als 30 Millionen Menschen reisen jährlich per Schiff. Doch Kreuzfahrten gelten als besonders umweltschädlich. Laut Umweltbundesamt verursacht ein Kreuzfahrtschiff pro Passagierkilometer deutlich mehr CO2 als ein Flugzeug – und teilweise das Drei- bis Vierfache einer Bahnfahrt. Der hohe Energiebedarf an Bord, der Einsatz von Schweröl und fehlender Landstrom in vielen Häfen führen zu erheblichen Emissionen von Schwefeloxiden und Feinstaub. Städte wie Venedig, Marseille oder Hamburg leiden unter erhöhter Luftbelastung.
Auch die Meere werden belastet: Kreuzfahrtschiffe produzieren täglich Hunderttausende Liter Abwasser, von dem ein Teil ungeklärt ins Meer gelangt. Müll, Ölreste und Reinigungsmittel verschmutzen die Ozeane, und der Unterwasserlärm stresst Meeressäuger. Beim Ankern werden sensible Lebensräume wie Korallenriffe beschädigt. Über das Ballastwasser gelangen fremde Arten in neue Ökosysteme. An Land führt der Massentourismus zu Überlastung der Infrastruktur und wachsendem Unmut in der Bevölkerung.
Der NABU kritisiert, dass die Branche beim Umwelt- und Klimaschutz hinterherhinkt. Die Umrüstung auf Landstrom, Rußpartikelfilter oder emissionsärmere Treibstoffe gehe zu langsam voran. Experten bezweifeln, dass Kreuzfahrten jemals wirklich klimafreundlich werden können. Umweltfreundliche Alternativen sind Zugreisen, Urlaub in der Nähe oder längere Aufenthalte mit kleinerem Fußabdruck.
- Über 30 Millionen Kreuzfahrtpassagiere jährlich
- CO2-Ausstoß pro Passagierkilometer deutlich höher als beim Flugzeug
- Kritik an langsamer Umrüstung auf umweltfreundliche Technologien
Infobox: Kreuzfahrten bleiben trotz grüner Versprechen eine erhebliche Umweltbelastung. Nachhaltige Alternativen gewinnen an Bedeutung. (Quelle: stuttgarter-nachrichten.de)
Quellen:
- Start der Aktionswoche zum Thema Nachhaltigkeit in Hamburg
- Wirtschaft in Remscheid: Dieses Unternehmen war früh auf dem Pfad der Nachhaltigkeit unterwegs
- Kulturfestival der Bundeskunsthalle: 100 Veranstaltungen rund um Nachhaltigkeit: "Summer of Change" ist eröffnet
- Hamburg Sustainability Week: Programm – wo Bürger erleben können, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet
- Wie "grün" sind nachhaltige ETF-Geldanlagen?
- Nachhaltig Reisen: Traumhafte Kreuzfahrt: Und was ist mit der Umwelt?