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Projekt RainKost: Nachhaltigkeit in der Gastronomie
Im Rahmen des Projekts RainKost, das seit 2018 besteht, hat Jörg Daubner ein Konzept entwickelt, bei dem regionale Produkte für Restaurants angebaut werden. Von diesem Ansatz profitieren inzwischen 24 Gastronomen. Das Hauptziel des Projekts ist es, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen und regionale Wertschöpfung zu fördern. Die Initiative zeigt, wie durch gezielten Anbau und kurze Lieferwege nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die lokale Wirtschaft gestärkt werden kann. Die Umsetzung des Projekts wird im MDR SACHSENSPIEGEL vorgestellt.
- Seit 2018 aktiv
- 24 Gastronomen profitieren
- Fokus auf regionale Produkte und Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit steht ganz oben – so das Leitmotiv von RainKost.
Infobox: RainKost ist ein Beispiel für nachhaltige Gastronomie, bei dem regionale Produkte und kurze Lieferketten im Fokus stehen. (Quelle: MDR)
Trade-on-Ansatz: Nachhaltigkeit als strategischer Vorteil
Andreas Wagner, Deutschland-Geschäftsführer von Mitsubishi Electric, betont im Tagesspiegel Background, dass Nachhaltigkeit kein moralischer Luxus, sondern ein strategisches Mittel zur Sicherung von Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz ist. Der sogenannte „Trade-on“-Ansatz beschreibt, dass ökologische und ökonomische Interessen sich nicht widersprechen, sondern gegenseitig verstärken, wenn Unternehmen Dekarbonisierung und zirkuläre Wirtschaft als Wachstumschance nutzen.
Europa verfolgt diesen Kurs mit dem Clean Industrial Deal und dem Net Zero Industry Act. In Deutschland wurde ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur bereitgestellt, davon 100 Milliarden Euro für klimarelevante Investitionen. Unternehmen, die in nachhaltige Forschung und Entwicklung investieren, profitieren doppelt: Sie schaffen innovative Produkte und sind regulatorischen Anforderungen voraus. Der Global Innovation Index 2024 der Weltorganisation für geistiges Eigentum zeigt, dass patentintensive Firmen während wirtschaftlicher Schocks widerstandsfähiger sind. Patente erhöhen zudem die Kreditwürdigkeit kleiner und mittelgroßer Unternehmen.
- 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur in Deutschland
- 100 Milliarden Euro davon für klimarelevante Investitionen
- Patentintensive Firmen sind widerstandsfähiger gegen Krisen
Die Finanzmärkte erkennen Nachhaltigkeit als strategischen Hebel. Green Bonds und Sustainability-Linked Loans gewinnen an Bedeutung, und ein gutes ESG-Rating kann zu günstigeren Finanzierungskonditionen führen. In Europa wird nachhaltiges Wirtschaften durch die EU-Taxonomie und strenge ESG-Vorgaben politisch gestützt.
„Nachhaltigkeit ist kein politischer Trend, sondern ein Ausdruck wirtschaftlicher Vernunft und zukunftsorientierter Unternehmensführung.“ (Andreas Wagner)
Infobox: Der Trade-on-Ansatz zeigt, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen und Unternehmen so resilienter und wettbewerbsfähiger werden. (Quelle: Tagesspiegel Background)
Ecoalf: Mode aus Meeresplastik
Die spanische Modemarke Ecoalf produziert Kleidung und Taschen aus Abfall, den Fischer aus dem Meer holen. Gründer Javier Goyeneche setzt seit 2009 auf umweltfreundliche Materialien wie regenerative Baumwolle, Holzzellstoff und Recycling. Pullover bestehen zu 50 Prozent aus recycelter Baumwolle, Daunenjacken zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester, und Tragetaschen werden aus Ocean Yarn gefertigt – einem Nylonfaden aus Meeresplastik.
Die Ecoalf-Stiftung arbeitet mit über 5000 Fischern in 72 Häfen in Europa, Ägypten und Thailand zusammen und hat seit 2015 rund 1700 Tonnen Müll aus dem Meer geholt. 2023 setzte Ecoalf 59 Millionen Euro um, ein Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen ist seit 2022 B Corp-zertifiziert und zählt damit zu den fünf Prozent der nachhaltigsten Marken. Ecoalf konzentriert sich auf Basics und setzt auf langlebiges Design statt Trends. Die Marke profitiert davon, dass immer mehr Unternehmen nachhaltige Materialien nachfragen, was die Produktion erleichtert und die Preise senkt.
Jahr | Umsatz Ecoalf | Wachstum | Gesammelter Meeresmüll |
---|---|---|---|
2023 | 59 Mio. Euro | +22 % | 1700 Tonnen (seit 2015) |
- Über 5000 Fischer in 72 Häfen beteiligt
- 1700 Tonnen Müll seit 2015 gesammelt
- B Corp-Zertifizierung seit 2022
„Umweltfreundlicher zu produzieren, ist immer aufwendiger und teurer, aber das Ozeangarn toppt alles.“ (Javier Goyeneche)
Infobox: Ecoalf zeigt, wie nachhaltige Mode aus Meeresplastik wirtschaftlich erfolgreich sein kann und setzt Maßstäbe für die Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche. (Quelle: SZ.de)
Büter Bau: Nachhaltiges Bauen braucht fähige Handwerker
Das Bauunternehmen Büter aus Ringe setzt auf Innovation und Nachhaltigkeit in der Ausbildung junger Maurer und Stahlbetonbauer. Inhaber Gerrit Büter betont, dass die Zeit der einfachen Malocher vorbei ist und heute gut ausgebildete Handwerker benötigt werden, um ressourcenschonende und energieeffiziente Bauweisen umzusetzen. Das Unternehmen legt Wert auf effiziente Materialnutzung, weniger Verschwendung und die Förderung der Kreislaufwirtschaft durch Wiederverwendung und Recycling von Baustoffen.
Nachhaltiges Bauen beginnt laut Geschäftsführer Mike Ruppelt auf der Baustelle, wo Maurer und Stahlbetonbauer mit ihrem Wissen und ihrer Präzision entscheidend zur Energieeffizienz und Langlebigkeit von Gebäuden beitragen. Trotz der essenziellen Rolle dieser Berufe blieben 2024 in Deutschland Tausende Ausbildungsplätze im Baugewerbe unbesetzt. Das Durchschnittsalter der knapp 100 Mitarbeitenden bei Büter liegt bei weniger als 40 Jahren. Moderne Technologien wie 3D-Druck, CO2-reduzierter Zement und digitale Bauplanung machen das Bauhandwerk zunehmend innovativ.
- Knapp 100 Mitarbeitende, Durchschnittsalter unter 40 Jahren
- 2024: Tausende unbesetzte Ausbildungsplätze im Baugewerbe
- Fokus auf effiziente Materialnutzung und Kreislaufwirtschaft
„Nachhaltiges Bauen braucht starke Hände.“ (Gerrit Büter)
Infobox: Fachkräfte im Baugewerbe sind entscheidend für nachhaltiges Bauen, doch es fehlt an Nachwuchs. Innovation und Ausbildung stehen im Mittelpunkt der Strategie von Büter Bau. (Quelle: GN-Online)
Grüne Geldanlage: Neue Regeln gegen Greenwashing
Seit wenigen Tagen gelten schärfere Regeln der europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA für Fondsanbieter, die ihre Produkte als nachhaltig bewerben. Mindestens 80 Prozent der Investitionen eines Fonds müssen die nötigen Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. In Deutschland ist die Bafin für die Überprüfung zuständig. Die neuen Leitlinien sollen Greenwashing verhindern, also das Schönfärben von vermeintlich nachhaltigen Geldanlagen. Laut der Umweltorganisation Urgewald investierten knapp 4800 als nachhaltig ausgewiesene Fonds mehr als 120 Milliarden Euro in Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen zu tun hatten.
674 Fondsanbieter haben ihre Produkte umbenannt, um den neuen Anforderungen zu entsprechen. 391 Anbieter strichen Begriffe wie „nachhaltig“, „ESG“ oder „climate“ aus den Fondsnamen, während 283 diese durch Begriffe wie „screened“, „selection“ oder „committed“ ersetzten. Die Deutsche-Bank-Tochter DWS benannte 45 Fonds um, die rund 153 Millionen Euro in fossile Sektoren investiert hatten. Die Allianz änderte zehn von 35 Fonds, die Deka fünf Fonds (zwölf Prozent) und Union Investment zehn Fonds (zehn Prozent der 2024 mit Nachhaltigkeit werbenden Fonds). Gegen die DWS wurde ein Bußgeld von 25 Millionen Euro verhängt.
Anbieter | Anzahl umbenannter Fonds | Investitionen in fossile Sektoren |
---|---|---|
DWS | 45 | 153 Mio. Euro |
Allianz | 10 von 35 | k.A. |
Deka | 5 (12 %) | k.A. |
Union Investment | 10 (10 %) | k.A. |
- Mindestens 80 % der Fonds-Investitionen müssen nachhaltig sein
- 674 Fondsanbieter haben umbenannt
- Urgewald: 4800 Fonds investierten über 120 Mrd. Euro in fossile Unternehmen
- Bußgeld für DWS: 25 Mio. Euro
„Ein bloßer Namenswechsel ersetzt keine echte Veränderung, sondern missbraucht das Vertrauen der Anleger.“ (Alison Schultz, Finanzwende)
Infobox: Die neuen ESMA-Regeln sollen Greenwashing bei nachhaltigen Geldanlagen verhindern, doch viele Anbieter reagieren mit Umbenennungen statt echter Veränderungen. (Quelle: RP Online)
Quellen:
- Projekt RainKost: Nachhaltigkeit steht ganz oben
- Der Trade-on-Ansatz als Antwort auf globale Unsicherheit
- Ecoalf: nachhaltige Mode aus Meeresplastik
- Büter Bau: Nachhaltiges Bauen braucht fähige Handwerker
- Investment nach ökologischen Gesichtspunkten: Ist Ihre Geldanlage wirklich nachhaltig?
- Workshops beim Reitverein Roggenburg: Nachhaltig geht auch im Sport