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    Nachhaltigkeit im Fokus: Innovation, Transparenz und neue Wege in Fischerei, Industrie und Alltag

    05.08.2025 119 mal gelesen 4 Kommentare

    Nachhaltigkeit bei Fisch: Mehr als nur ein Etikett

    Nachhaltigkeit beim Fischkauf ist ein komplexes Thema, das weit über ein einfaches Siegel auf der Verpackung hinausgeht. Wie die Braunschweiger Zeitung berichtet, spielen bei der Bewertung von Fischereiprodukten zahlreiche Faktoren eine Rolle, darunter Fangmethode, Herkunft, Bestandssituation und Bewirtschaftung. Dr. Kristina Barz vom Thünen-Institut für Ostseefischerei betont, dass für eine fundierte Bewertung wissenschaftliche Daten zur Größe und Zusammensetzung des Fischbestandes sowie zur jährlichen Entnahmemenge notwendig sind. Diese Daten werden in Zeitreihen erfasst und im Kontext von Einflüssen wie Klimawandel und ökologischem Zustand des Gewässers bewertet.

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    Seit 2008 verpflichten sich deutsche Hersteller und Handel freiwillig, mehr Angaben zu Art und Herkunft von Fisch- und Meeresfrüchteprodukten zu machen, als gesetzlich vorgeschrieben. Das nationale Informationsportal Fischbestände Online bietet wissenschaftlich geprüfte Daten zu allen Aspekten der nachhaltigen Nutzung von wildem Meeresfisch. Dr. Barz warnt jedoch vor zu starker Vereinfachung: „Ein und dieselbe Art kann schließlich sowohl aus nachhaltigen als auch aus weniger nachhaltigen Quellen stammen.“

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    Auch für Hersteller und Handel ist die Datenbank ein wichtiges Werkzeug, um den Rohwareneinkauf nachhaltig auszurichten und flexibel auf Veränderungen bei der Bewertung von Beständen zu reagieren. Ernährungswissenschaftlerin Julia Steinberg-Böthig vom Fisch-Informationszentrum hebt hervor, dass Deutschland in Sachen Nachhaltigkeit bei Fisch und Meeresfrüchten bereits weit vorn liegt.

    Ab September 2026 schreibt eine neue EU-Richtlinie vor, dass Umweltaussagen auf Produktverpackungen wissenschaftlich belegt werden müssen. Die deutsche Fischwirtschaft unterstützt diese Pläne ausdrücklich, warnt aber davor, die Komplexität der Nachhaltigkeitsbewertung zu unterschätzen. Steinberg-Böthig sieht Deutschland gut vorbereitet: „Da wir im deutschen Markt und damit auch unsere Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt aber schon mehr als 17 Jahre Übung darin haben, Produkte anhand von Siegeln und Umweltaussagen auszuwählen, sehen wir der neuen Gesetzgebung sehr positiv entgegen.“

    „Nachhaltigkeit ist eben kein fixer Wert, sondern ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die sich laufend verändern.“ (Julia Steinberg-Böthig, Fisch-Informationszentrum)
    • Nachhaltigkeitssiegel basieren auf komplexen wissenschaftlichen Bewertungen.
    • Deutsche Verbraucher erhalten mehr Informationen als in vielen anderen europäischen Ländern.
    • Ab 2026 müssen Umweltaussagen wissenschaftlich belegt werden.

    Infobox: Die Bewertung der Nachhaltigkeit von Fischprodukten erfordert umfangreiche wissenschaftliche Daten und bleibt ein dynamischer Prozess. Deutschland gilt als Vorreiter bei Transparenz und Informationsangeboten für Verbraucher. (Braunschweiger Zeitung)

    Nachhaltigkeit in der Produktion: Innovation und Finanzierung als Wettbewerbsvorteil

    Laut MM MaschinenMarkt versprechen über 75 Prozent der 50 weltweit führenden Maschinenbauunternehmen ihren Kunden Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit. Eine aktuelle Studie von Siemens Financial Services (SFS) zeigt, dass der zunehmende Nachhaltigkeitsdruck eine geschickte Verknüpfung von technologischer Innovation und durchdachten Finanzierungsmodellen erfordert. Das verarbeitende Gewerbe investiert bereits in nachhaltigere Vorgehensweisen, wobei vier Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.

    • Über 75 Prozent der führenden Maschinenbauer nutzen Nachhaltigkeit als Verkaufsargument.
    • Technologische Innovation und Finanzierung sind Schlüsselfaktoren für nachhaltige Produktion.
    • Das produzierende Gewerbe investiert bereits in nachhaltige Prozesse.

    Infobox: Nachhaltigkeit wird im Maschinenbau zunehmend als Wettbewerbsvorteil genutzt. Die Verbindung von Innovation und Finanzierung ist dabei entscheidend. (MM MaschinenMarkt)

    Klinkrade: Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn im ländlichen Raum

    Das Dorf Klinkrade im Herzogtum Lauenburg setzt auf ein genossenschaftliches Nahwärmenetz und ein aktives Vereinsleben. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, gehörte Klinkrade im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu den zehn Nominierten des Landeswettbewerbs. Im Ortsmittelpunkt soll ein moderner Pausenplatz für Fahrradfahrer entstehen, was die Verbindung von Tradition und Moderne unterstreicht.

    • Klinkrade verfügt über ein genossenschaftliches Nahwärmenetz.
    • Das Dorf war unter den zehn Nominierten im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
    • Ein moderner Pausenplatz für Fahrradfahrer ist in Planung.

    Infobox: Klinkrade zeigt, wie Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn im ländlichen Raum erfolgreich umgesetzt werden können. (Lübecker Nachrichten)

    Gebraucht-Baumarkt in Merseburg: Nachhaltigkeit durch Wiederverwendung

    In Merseburg hat der erste sogenannte Re-use-Baumarkt in Sachsen-Anhalt eröffnet, wie der MDR berichtet. Der Markt bietet wiederverwendbare Baumaterialien und gebrauchte Technik aus regionalen Rückbauprojekten und Gebäudeentkernungen zu deutlich vergünstigten Preisen an. Ein Beispiel: Ein Schaltschrank, der laut Listenpreis 4.000 Euro kosten würde, ist hier für 700 Euro erhältlich.

    Kunden schätzen die Qualität der Waren und die günstigen Preise. Eine Infrarotheizung ist für 50 Euro zu haben, eine kleinere Klimaanlage für 400 Euro. Unternehmenssprecher Marc Haines betont, dass hochwertige Baumaterialien immer noch zu oft im Müll landen. Der Markt soll eine Alternative bieten und so zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Abfall auf Baustellen beitragen. Roberto Hoffmann vom Betreiber Concular erklärt, dass Kunden durch die Wiederverwertung Geld sparen, da weniger Müll anfällt.

    Produkt Listenpreis Re-use-Preis
    Schaltschrank 4.000 Euro 700 Euro
    Infrarotheizung - 50 Euro
    Klimaanlage (klein) - 400 Euro
    LED-Glühbirne - 1 Euro
    • Baumaterialien stammen aus regionalen Rückbauprojekten.
    • Deutlich günstigere Preise als im klassischen Baumarkt.
    • Sortiment ist klein und wechselt je nach Angebot.

    Infobox: Der Re-use-Baumarkt in Merseburg bietet eine nachhaltige Alternative zum Neukauf von Baumaterialien und trägt zur Abfallvermeidung bei. (MDR)

    Bundeslager der Deutschen Waldjugend: Nachhaltigkeit im Fokus

    Rund 600 Jugendliche aus ganz Deutschland haben sich in Hameln zum Bundeslager der Deutschen Waldjugend versammelt, wie die Deister- und Weserzeitung berichtet. Das Lager steht unter dem Motto „In einem Wald nach unserer Zeit - wie wollen wir leben?“ und legt den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und die Zukunft des Waldes. Die Teilnehmer sind zwischen sechs und 27 Jahre alt, die Bundesleitung ist komplett unter 30.

    Das Programm umfasst Workshops und Diskussionsrunden zu ökologischer Verantwortung, sozialer Fairness und der Zukunft der Waldjugend. Die Organisation des achttägigen Lagers erfolgt ehrenamtlich und wird mit Bundesgeldern bezuschusst. Neben Zeltplätzen gibt es eine Marketenderei, einen Buchladen und ein Café, in dem selbstgemachte Speisen und Getränke angeboten werden. Solarbetriebene Ladestationen stehen zur Verfügung, Smartphones spielen jedoch eine untergeordnete Rolle.

    • 600 Teilnehmer aus ganz Deutschland, Alter: 6 bis 27 Jahre.
    • Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Zukunft des Waldes.
    • Organisation ehrenamtlich, mit Bundesgeldern bezuschusst.
    • Workshops, Diskussionsrunden und Forsteinsätze stehen auf dem Programm.

    Infobox: Das Bundeslager der Deutschen Waldjugend setzt ein starkes Zeichen für nachhaltiges Handeln und gemeinschaftliches Engagement im Umgang mit dem Wald. (Deister- und Weserzeitung)

    Ritter Sport: Nachhaltigkeit und Strategiearbeit im Familienunternehmen

    Die haufe.de berichtet, wie Ritter Sport mit pragmatischen Strategiekonzepten, klarer Haltung und nachhaltigem Anspruch auf globale Herausforderungen reagiert. Das Unternehmen ist in über 100 Ländern aktiv und betreibt eine eigene Kakao-Farm in Nicaragua. Transparenz bei den Rezepturen und der Anspruch „earth friendly chocolate“ sind zentrale Bestandteile der Unternehmensphilosophie.

    Ritter Sport ist bereits bei Scope 1 und Scope 2 klimaneutral und strebt dies für Scope 3 bis 2030 an. Mit dem Open Strategy-Ansatz „Schokolade 2025“ wurden Mitarbeitende aufgerufen, strategierelevante Projektideen einzureichen. Das Unternehmen setzt auf eine Balanced Matrix-Organisation und das ConWiP-Prinzip (Constant Work in Progress), um die Durchlaufzeiten von Projekten zu verkürzen. Agilität wird durch rollierende Roadmaps, klare Backlogs und OKRs (Objectives and Key Results) gefördert.

    „Einfach mal machen“ ist kein naiver Aufruf, sondern ein erprobter Weg zu Wachstum in komplexen Zeiten. (Erhard Wagner, Leiter Strategie und Unternehmensentwicklung, Ritter Sport)
    • Ritter Sport ist bei Scope 1 und 2 klimaneutral, Ziel: Scope 3 bis 2030.
    • Open Strategy-Ansatz und Balanced Matrix-Organisation für mehr Innovation.
    • Agilität und klare Strukturen sind zentrale Erfolgsfaktoren.

    Infobox: Ritter Sport verbindet Nachhaltigkeit, Innovation und strategische Agilität, um langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern. (haufe.de)

    Quellen:

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    Finde auch, dass der Re-use-Baumarkt echt ein top Beispiel ist, wie man mit alten Materialien noch richtig was anfangen kann – oft ist ja das "gebraucht" gar nicht schlechter als neu, sondern einfach nur günstiger und nachhaltiger.
    Also ehm, zu dem Klinkrade da, das mit dem dorf und nachwarmnetz ist glaub echt was ganz neues, kannte ich vorher garnicht das ein dorf einfach selber ihre wärme macht und nicht von der stadt oder so kriegt. is das dann nicht irgendwie auch gefährlich wenn was kaputt geht? Ich wusst ehrlich gesagt auch garnich, das es wettbewerbe gibt für dörfer, dachte man macht das halt einfach für sich und das wars dann xD Aber irgendiwe cool zu lesen, das die nicht nur dieselben sachen machen wie immer sondern so pausenplatz für räder bauen wollen, weil fahrradfahren sowieso besser ist für klima (glaub ich zumindest, ausser die batterien von den e-bikes, das ist bestimmt wieder schlecht oder?) Irgendwie find ich das alles ganz schön übertrieben mit nachhaltigkeit und so, aber wenn die leute sich im dorf dann besser verstehn is ja gut. Unser dorf hat nur einen bus und der fällt fast immer aus lol, vielleicht wär so ein wettbewerb auch mal was bei uns, dann würd vielleicht was passieren. Aber ob die wärme dann wirklich nachhältig ist oder einfach nur günstiger? Muss man bestimmt studiert haben.
    Ich find das echt beeindruckend, wie die Waldjugend es schafft, so viele junge Leute für Nachhaltigkeit zu begeistern – da sieht man mal, dass Engagement auch ohne großes Technik-Brimborium funktioniert.
    Also was mir beim Lesen gleich aufgefallen ist: Die Diskussion um die Nachhaltigkeit beim Fisch ist echt vielschichtiger, als man das oft denkt. Da wurde ja schon öfters über die Siegel und so gesprochen, aber ich finde es richtig wichtig, wie hier nochmal betont wird, dass ein und dieselbe Fischart sowohl nachhaltig als auch weniger nachhaltig gefangen werden kann. Ich muss zugeben, dass ich beim Einkauf meistens einfach auf diese Siegel gucke, aber nach dem Artikel hab ich schon das Gefühl, dass das allein irgendwie zu kurz gedacht ist.

    Was ich spannend finde: Dass die deutschen Händler schon mehr Infos rausgeben als in anderen Ländern, hat mir so gar nicht bewusst gemacht, das ist doch mal was Positives. Aber ganz ehrlich, so richtig durchblicken tut der normale Käufer trotzdem nicht immer, gerade wenn sich das alles immer wieder ändert (Bestände, Fangmethode, etc). Mir persönlich fehlt da manchmal so eine ganz einfache Übersicht – weil wer hat schon Lust, sich bei jedem Thunfischsteak erstmal durch Zeitreihen und wissenschaftliche Daten zu wühlen? Ich jedenfalls nicht.

    Die neue EU-Richtlinie klingt erstmal nach ner guten Sache, aber ich hoffe, das bleibt dann nicht nur so ein bürokratisches Ding, wo am Ende wieder keiner richtig was versteht. Aber klar, je mehr von den ganzen Angaben tatsächlich belegt und überprüft werden müssen, desto besser. Ich glaub trotzdem, dass man als Verbraucher immer noch am meisten damit erreicht, wenn man generell den Konsum ein bisschen im Blick behält – also lieber mal weniger Fisch essen, aber dafür drauf achten, woher er kommt und wie er gefangen wurde.

    Übrigens: Riesen-Respekt an die Leute, die wirklich jedesmal ganz genau hinsehen – ich wünschte, ich hätte manchmal auch mehr Bock, mich so tief reinzunerden.

    Zusammenfassung des Artikels

    Nachhaltigkeit zeigt sich in Deutschland bei Fisch, Produktion, ländlichen Projekten und Baumärkten als dynamischer Prozess mit Fokus auf Transparenz und Innovation.

    ...
    Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen

    Die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt mittelständische Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sie muss umfassend vorbereitet sowie Geschäftsmodell, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

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