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Bremer Hockey-Club erreicht Klimaneutralität durch umfassende Sanierung
Der Bremer Hockey-Club (BHC) hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und ist nach eigenen Angaben klimaneutral. Bereits 2017 begann der Verein mit der energetischen Umstellung seiner Infrastruktur, um den Betrieb vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Zu den ersten Maßnahmen zählten die Umrüstung der Beleuchtung in der Tennishalle und der Hockey-Flutlichtanlage auf LED-Technik. 2018 folgte die Sanierung des Tennishallendachs und die Installation einer Photovoltaikanlage mit 60-Kilowattstunden-Stromspeicher.
Im Jahr 2020 wurden Fenster und Türen im Klubhaus durch wärmeschutzverglaste Varianten ersetzt und eine LED-Flutlichtanlage für zwei Outdoor-Tennisplätze angeschafft. Auch die Mehrzweckhalle und das vereinseigene Fitnessstudio wurden auf LED-Technik umgerüstet, zudem wurde die Dämmung des Klubhausdaches verbessert. 2022 ließ der Verein eine umfassende Analyse des Energieverbrauchs und der Gebäudetechnik durchführen. Dabei zeigte sich, dass der größte Energieverbrauch bei der Heizung lag. Deshalb wurde eine moderne Hybridheizung eingebaut und die Kühlgeräte in der Gastronomie energieeffizient umgerüstet.
Eine geplante zweite Photovoltaikanlage mit 100 Kilowattstunden Leistung konnte bislang nicht realisiert werden, da die öffentliche Strominfrastruktur am Standort veraltet ist. Bis zur Fertigstellung der Netzinfrastruktur kompensiert der Verein die verbleibenden Emissionen – geschätzt 35 Tonnen CO₂ pro Jahr – durch den Kauf von CO₂-Zertifikaten. Der Stromverbrauch des Vereins konnte seit 2020 halbiert werden, beim Gasverbrauch rechnet der BHC mit einer Einsparung von 60 Prozent.
Investitionssumme | Fördermittel | CO₂-Kompensation | Stromeinsparung | Gaseinsparung |
---|---|---|---|---|
850.000 Euro | 250.000 Euro | 35 Tonnen/Jahr | 50 % | 60 % |
Für die Zukunft plant der BHC die Installation von E-Ladesäulen und weitere Optimierungen wie den Austausch der restlichen Fenster und Türen sowie Warmwassersparmaßnahmen in den Umkleiden. (Quelle: Weser Kurier)
„Das war für uns der logische Schritt.“ – Sarat Maitin, Vorstandsmitglied des Bremer Hockey-Clubs
- Der BHC ist Vorreiter in Bremen bei energetischer Sanierung und Klimaschutz im Sport.
- Die vollständige Klimaneutralität hängt aktuell an der öffentlichen Strominfrastruktur.
Infobox: Der Bremer Hockey-Club hat rund 850.000 Euro in die energetische Umstellung investiert, davon 250.000 Euro Fördermittel. Der Stromverbrauch wurde halbiert, der Gasverbrauch um 60 Prozent gesenkt. (Weser Kurier)
Jochpass-Memorial: Nachhaltigkeit im Motorsport durch Baumpflanz-Aktion
Das Jochpass-Memorial in Bad Hindelang, ein traditionsreiches Motorsport-Event, setzt seit etwa fünf Jahren auf Nachhaltigkeit. Der veranstaltende Verein ermöglicht es den Teilnehmern, gegen eine Spende ein Bäumchen zu kaufen, das in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Förstern an geeigneter Stelle eingepflanzt wird. Bislang wurden auf diese Weise bereits über 400 Setzlinge in Hindelang und Hinterstein gepflanzt.
Die Auswahl der Baumarten erfolgt gezielt, um die Monokultur zu durchbrechen und heimische Arten wie Bergahorn, Weißtanne oder Kastanie wieder anzusiedeln. Die Pflanzaktionen werden in Kooperation mit dem Kindergarten durchgeführt, was das Bewusstsein für Klimaschutz bereits bei den Jüngsten schärft. Die überschüssigen Einnahmen aus der Baum-Verkaufs-Aktion kommen dem Bad Hindelanger Kindergarten oder örtlichen Vereinen zugute.
- Über 400 Bäume wurden bereits gepflanzt.
- Die Aktion wird von Teilnehmern und der lokalen Bevölkerung gut angenommen.
- Die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten fördert Umweltbewusstsein bei Kindern.
„Durch die gepflanzten Bäume jedenfalls erreichen wir CO₂-Neutralität und erhalten den Wald und die gute Luft in unserem schönen Kurort.“ – Oliver Becker, 2. Vorsitzender des Jochpass Oldtimer Memorial e.V.
Infobox: Das Jochpass-Memorial kombiniert Motorsport mit aktiver Aufforstung und fördert so Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in der Region. (Merkur)
Insektenhotel am Meranier-Gymnasium: Nachhaltigkeit trifft technische Bildung
Die Umwelt-AG des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels hat in Zusammenarbeit mit dem Machbar e.V. ein Insektenhotel entworfen und gebaut. Das Projekt fördert Artenvielfalt, technische Bildung und Teamarbeit. Die Schülerinnen und Schüler planten das Insektenhotel eigenständig, analysierten die Bedürfnisse heimischer Insekten, erstellten Baupläne und eine Materialliste.
Ein besonderes Highlight war die Integration des Schullogos als 3D-Modell, das im Rahmen eines Workshops mit dem Community- und Zukunftsmanager Matthias Hofmann vom Machbar e.V. mit einem 3D-Drucker realisiert wurde. Auch der Schriftzug des Gymnasiums wurde digital aufbereitet und mit einem Lasercutter ausgeschnitten. Das Insektenhotel verfügt über eine Beleuchtung, die über kleine Solarmodule gespeist wird. Die finale Montage erfolgte auf dem Schulgelände mit Unterstützung des Kreisbauhofs.
- Das Projekt verbindet ökologische, handwerkliche und digitale Kompetenzen.
- Das Insektenhotel bietet Lebensraum für zahlreiche Insektenarten.
- Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wird als besonders wertvoll hervorgehoben.
Infobox: Das Insektenhotel am Meranier-Gymnasium ist ein Beispiel für projektbasiertes Lernen, nachhaltiges Denken und gemeinschaftliches Handeln. (Main-Post)
Studie: Konsumenten bewerten nachhaltige Verpackungen differenziert
Laut der aktuellen „Sustainable Product Packaging“-Studie der Strategieberatung Simon-Kucher, durchgeführt im Mai 2025 mit 2.031 Konsumenten in Deutschland, sehen 66 Prozent der Befragten Müllvermeidung als zentrales Nachhaltigkeitsmerkmal bei Verpackungen. 63 Prozent verbinden nachhaltige Verpackung mit einer positiven Markenwahrnehmung. 54 Prozent sind bereit, für nachhaltige Verpackungen mehr zu zahlen – ein Rückgang gegenüber den Vorjahren (2021: 81 %, 2022: 72 %, 2023: 62 %, 2024: 64 %). Der akzeptierte Aufpreis liegt im Durchschnitt bei 8 Prozent.
Kriterium | Prozent |
---|---|
Müllvermeidung als wichtigstes Merkmal | 66 % |
Positive Markenwahrnehmung durch nachhaltige Verpackung | 63 % |
Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackung | 54 % |
Akzeptierter Aufpreis | 8 % |
Akzeptanz gesetzlicher Vorgaben zur Verpackungsvermeidung | 74 % |
Akzeptanz optischer Einbußen | 62 % |
Jüngere Verbraucher, urbane Haushalte und einkommensstärkere Gruppen zeigen sich besonders zahlungsbereit. 74 Prozent begrüßen gesetzliche Vorgaben zur Reduktion unnötiger Verpackung. Die Studie zeigt, dass Nachhaltigkeit bei Verpackungen als Standard erwartet wird, aber die Zahlungsbereitschaft sinkt. Funktionale Einbußen, etwa bei Haltbarkeit oder Hygiene, werden kaum akzeptiert.
„Verbraucher wollen sichtbare, einfache Lösungen – Müllvermeidung ist dabei das Leitthema.“ – Dr. Daniel Bornemann, Senior Partner bei Simon-Kucher
Infobox: Müllvermeidung ist das wichtigste Nachhaltigkeitsmerkmal bei Verpackungen, die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Lösungen sinkt jedoch. (Braunschweiger Zeitung)
EuroVelo: Nachhaltig mit dem Fahrrad durch Europa reisen
Das EuroVelo-Netzwerk bietet mit 17 Routen und insgesamt 90.000 Kilometern Fernradwegen eine nachhaltige Alternative zum Massentourismus in Europa. Die Routen verbinden historische Städte, unberührte Natur, kulinarische Vielfalt und kulturelle Besonderheiten. Radreisende erleben Entschleunigung, Individualität und eine tiefe Verbindung zum bereisten Raum.
Zu den bekanntesten Strecken zählen die Nord-Süd-Achse (EV1) von Nordkap bis Malta, die Donau-Route (EV6) vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer und die Pilgerroute (EV3) von Trondheim bis Santiago de Compostela. Auch weniger bekannte Strecken wie die Nordseeküstenroute (EV12) oder die Mittelmeerroute (EV8) bieten einzigartige Einblicke in die Vielfalt Europas. Die EuroVelo-Initiative wird vom Europäischen Radfahrerverband (ECF) getragen und fördert nachhaltiges Reisen als Gewinn für Umwelt und Gesellschaft.
- 17 Routen, 90.000 Kilometer Fernradwege in Europa
- Verbindung von Natur, Kultur und nachhaltigem Reisen
- Reisen mit dem Fahrrad ist nahezu emissionsfrei
Infobox: EuroVelo ermöglicht nachhaltige, individuelle und entschleunigte Reisen durch ganz Europa auf dem Fahrrad. (Blick)
Ziegelrote Photovoltaik: Schloss Blumenthal verbindet Denkmalschutz und Klimaschutz
Auf dem historischen Dach von Schloss Blumenthal bei Augsburg wurde eine der größten ziegelroten Photovoltaikanlagen Bayerns installiert. Die Anlage besteht aus 324 Modulen vom Typ FuturaSun FU370M Silk Nova RED und hat eine Gesamtleistung von 120 kWp, verteilt auf 640 m² Modulfläche. Die farbliche Abstimmung der Module auf das denkmalgeschützte Dach war Voraussetzung für die Genehmigung und wurde durch innovative Farbtechnologie ermöglicht.
Etwa 60 Prozent des erzeugten Stroms werden direkt auf dem Schlossareal verbraucht, unter anderem im Hotel, Restaurant und in der Käserei. Die PV-Anlage ergänzt weitere nachhaltige Maßnahmen wie Hackschnitzelheizung, Regenwassernutzung und ein Car-Sharing-Angebot. Die technische Umsetzung erfolgte durch die Elektro Schnepf GbR, die Lieferung der Komponenten übernahm FEGA & Schmitt. Die Nachfrage nach ästhetisch integrierbaren PV-Lösungen wächst laut FEGA & Schmitt deutlich.
Modulanzahl | Leistung | Fläche | Direktverbrauch |
---|---|---|---|
324 | 120 kWp | 640 m² | 60 % |
„Mit der roten PV-Anlage senken wir nicht nur unsere Stromkosten, sondern beweisen, dass Denkmalpflege und Klimaschutz Hand in Hand gehen können.“ – Joachim Back, Vorstand der Gemeinschaft Schloss Blumenthal
Infobox: Schloss Blumenthal zeigt, wie moderne Solartechnik und Denkmalschutz durch innovative Lösungen miteinander vereinbar sind. (Baulinks)
Quellen:
- Nachhaltigkeit im Sport: Bremer Hockey-Club wird klimaneutral
- Das legendäre Jochpass-Memorial in Bad Hindelang leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit
- Natur und Technik im Einklang: MGL-Schüler und Machbar e.V. konstruieren Insektenhotel
- Zwischen Anspruch und Aufpreis: Studie zeigt, wie Konsumenten nachhaltige Verpackung bewerten
- Nachhaltig reisen: Europa mit EuroVelo entdecken
- Ziegelrote Photovoltaik für Schloss Blumenthal – Nachhaltigkeit trifft Kulturerbe