Erweitern Sie Ihr Wissen!
Lesen Sie relevante Fachliteratur zum Thema Nachhaltigkeit und lernen Sie verschiedene Ansätze und Ideen zum Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen kennen.
Jetzt mehr erfahren
Anzeige

    Nachhaltigkeit im Alltag: Zwischen Siegel, Bürokratie und echten Maßnahmen

    21.08.2025 59 mal gelesen 2 Kommentare

    Nachhaltigkeit: Ein Begriff, viele Interpretationen

    Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist allgegenwärtig und wird von Unternehmen, Strategien und auf Homepages vielfach verwendet. Im landwirtschaftlichen Kontext wird die Diskussion um Nachhaltigkeit besonders intensiv geführt. Der Noch-Geschäftsführer des Deutschen Bauernverbandes äußerte auf dem Portal der DLG, dass das 13. Bewertungstool für den Klimafußabdruck und die Nachhaltigkeitsmessung keinerlei Mehrwert für die Akteure in der Kette bringe – mit Ausnahme des jeweiligen Anbieters. Er betont, dass Messungen und Nachhaltigkeitsberichte nicht zum Selbstzweck werden dürfen, sondern konkrete Maßnahmen zählen. (Quelle: Bauer Willi)

    Werbung
    „Das 13. Bewertungstool für den Klimafußabdruck und die Nachhaltigkeitsmessung bringt keinerlei Mehrwert für irgendeinen Akteur in der Kette – den jeweiligen Anbieter ausgenommen. Messungen und Nachhaltigkeitsberichte dürfen nicht zum Selbstzweck werden. Am Ende zählen konkrete Maßnahmen.“

    In den Kommentaren wird deutlich, wie unterschiedlich Nachhaltigkeit im Alltag interpretiert wird. Ein Nutzer berichtet, dass er täglich 6 km zu Fuß unterwegs ist, demnächst HVO (aus Abfällen) tankt und regionale Eier im Hofladen kauft – alles konventionell hergestellt. Ob das nachhaltig ist, bleibt für ihn offen. Ein anderer Nutzer berichtet, er handele mit CO2-Zertifikaten. (Quelle: Bauer Willi)

    Erweitern Sie Ihr Wissen!
    Lesen Sie relevante Fachliteratur zum Thema Nachhaltigkeit und lernen Sie verschiedene Ansätze und Ideen zum Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen kennen.
    Jetzt mehr erfahren
    Anzeige

    • Nachhaltigkeit wird im Alltag sehr unterschiedlich umgesetzt.
    • Konkrete Maßnahmen stehen im Vordergrund, nicht die reine Berichterstattung.

    Infobox: Die Diskussion zeigt, dass Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und im Alltag sehr unterschiedlich interpretiert wird. Die Forderung nach konkreten Maßnahmen statt weiterer Messinstrumente steht im Mittelpunkt.

    Nachhaltigkeitssiegel und nachhaltiger Tourismus

    Im Bereich des nachhaltigen Tourismus gibt es laut einem Beitrag von Planet Wissen weltweit 150 verschiedene Nachhaltigkeitssiegel für Urlaubsreisen. Jährlich unternehmen 1,2 Milliarden Menschen weltweit Urlaubsreisen. Der Beitrag stellt verschiedene Möglichkeiten für nachhaltigen Urlaub vor, darunter Urlaub auf einem Bauernhof in den Alpen und wwoofing (Arbeiten auf einem Bio-Bauernhof). Die Vielzahl der Reiseberichte, etwa von Sendungen wie „Wunderschön“, werden als nachhaltig zertifizierte Reisen angenommen. (Quelle: Bauer Willi)

    Anzahl Nachhaltigkeitssiegel weltweit Jährliche Urlaubsreisen weltweit
    150 1,2 Mrd

    Infobox: Nachhaltigkeit im Tourismus ist ein wachsendes Thema, mit 150 Siegeln und 1,2 Milliarden Urlaubsreisen jährlich. Die Vielfalt der Zertifizierungen zeigt die Komplexität des Themas.

    Zertifizierungen und die Frage nach echter Nachhaltigkeit

    Ein Kommentator merkt an, dass nur das als nachhaltig gilt, was zertifiziert ist. Die Müllverbrennung Bremen ist aktuell in Revision, sodass täglich 500 Tonnen Müll in bis zu 450 km entfernte Entsorgungsanlagen gebracht werden müssen. Die Anlagen der swb sind vielfach zertifiziert, sogar die Website ist CO2-neutral. Ein anderer Nutzer zieht Parallelen zu „Bio“-Produkten: Ein Produkt ist erst dann „Bio“, wenn es zertifiziert ist, die Produktion ist nur mittelbar relevant. (Quelle: Bauer Willi)

    • 500 Tonnen Müll täglich werden während der Revision der Müllverbrennung Bremen in andere Anlagen transportiert.
    • Die Entfernung zu den Entsorgungsanlagen beträgt bis zu 450 km.
    • Zertifizierungen sind oft entscheidend für die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit.

    Infobox: Zertifizierungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Nachhaltigkeit, auch wenn die tatsächlichen Produktionsbedingungen oft nur eine untergeordnete Rolle spielen.

    Wirtschaftliche Interessen und globale Zusammenhänge

    Ein ehemaliger Teilnehmer internationaler landwirtschaftlicher Projekte berichtet, dass bereits vor zwanzig Jahren der Begriff Nachhaltigkeit kritisch gesehen wurde. In Europa verdienen Genossenschaften an russischem Getreide aus Schwarzerde und Moor, Profite kommen aus chinesischem Biodiesel mit Palmöl sowie aus dem Import von billigstem Plastik und TEMU-Müll. Der LNG-Import bringt mehr Steuern als dezentrale Biogas- oder Pyrolyseanlagen. Die gesamte Schiffslogistik wird als nicht nachhaltig bezeichnet. Zudem wird prognostiziert, dass Künstliche Intelligenz den Energieverbrauch noch einmal verdoppeln wird. (Quelle: Bauer Willi)

    • Profite aus russischem Getreide, chinesischem Biodiesel und Plastikimporten.
    • LNG-Import bringt mehr Steuern als dezentrale Biogas/Pyrolyse.
    • KI wird den Energieverbrauch verdoppeln.

    Infobox: Globale Handelsströme und technologische Entwicklungen stehen oft im Widerspruch zu nachhaltigen Zielen. Wirtschaftliche Interessen dominieren häufig über ökologische Aspekte.

    Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: Historische und aktuelle Perspektiven

    Die Diskussion um Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ist von unterschiedlichen Sichtweisen geprägt. Während einige betonen, dass die Landwirtschaft schon immer nachhaltig produziert habe, wird von anderen darauf hingewiesen, dass dies mit erheblichen Abstrichen verbunden war. Beispiele aus der DDR-Landwirtschaft werden genannt, wie die Verwertung von Abprodukten in der Fütterung, die Nutzung von Küchenabfällen und die Installation von 207 kWp Photovoltaik im Jahr 2001. Kritiker entgegnen, dass die Landwirtschaft nie vollständig nachhaltig war und es vielmehr darum geht, Eingriffe in die Ressourcen auszugleichen. (Quelle: Bauer Willi)

    • Verwertung von Abprodukten und Küchenabfällen als nachhaltige Praxis.
    • Installation von 207 kWp Photovoltaik im Jahr 2001.
    • Unterschiedliche Definitionen und Bewertungen von Nachhaltigkeit in Ost und West.

    Infobox: Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ist ein umstrittenes Thema, das von historischen Erfahrungen und individuellen Maßnahmen geprägt ist. Einigkeit besteht darin, dass vollständige Nachhaltigkeit schwer zu erreichen ist.

    Definition und Grenzen von Nachhaltigkeit

    Die Definition von Nachhaltigkeit wird als „Handeln ohne negativen Einfluss auf die Ressourcen“ beschrieben. Jeder Liter Diesel, der nicht ausgeglichen wird, gilt als negativer Einfluss. Historisch gesehen begann der Eingriff in die Ressourcen mit dem Übergang vom Jäger und Sammler zum Bauern. Die industrielle Revolution verstärkte diese Entwicklung. Es wird betont, dass es bei dieser Definition kein nachhaltiges Handeln des Menschen geben kann. Beispiele aus der Geschichte, wie die Verwandlung des fruchtbaren Halbmonds in eine Wüste oder die Entwaldung Europas, verdeutlichen die langfristigen Folgen menschlichen Handelns. (Quelle: Bauer Willi)

    • Nachhaltigkeit als Handeln ohne negativen Einfluss auf Ressourcen.
    • Historische Beispiele für Ressourcenübernutzung: Fruchtbarer Halbmond, Rio Tinto, Entwaldung Europas.
    • Bei absoluter Definition gibt es kein nachhaltiges Handeln des Menschen.

    Infobox: Die Diskussion um Nachhaltigkeit zeigt, dass der Begriff je nach Definition unterschiedlich ausgelegt werden kann. Historische Beispiele belegen, dass nachhaltiges Handeln selten vollständig erreicht wurde.

    Bürokratie und Nachhaltigkeit: Kritik an aktuellen Entwicklungen

    Ein Beitrag hebt hervor, dass kritisch-distanzierte Meinungen zum Thema Nachhaltigkeit oft erst veröffentlicht werden, wenn die Autoren in Rente gehen. Die Omnibus-Verordnung wird als Beispiel genannt: Sie führt auf den ersten Blick zu einer Reduktion von Bürokratielasten, auf den zweiten Blick ändert sich jedoch nichts an der Nachhaltigkeit und den Bemühungen dazu. Stattdessen steigt der Bürokratieaufwand, und das eigentliche Ziel wird verfehlt. (Quelle: Bauer Willi)

    • Kritik an Bürokratieaufwand im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsbemühungen.
    • Kritische Stimmen werden häufig erst nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben laut.

    Infobox: Die zunehmende Bürokratisierung im Bereich Nachhaltigkeit wird kritisch gesehen, da sie das eigentliche Ziel verfehlen und den Aufwand erhöhen kann.

    Nachhaltigkeit im Sport und in der Freizeit

    Das Rennboot von Boris Herrmann kostet geschätzt 6 Millionen Euro. Der Segler wird als „Botschafter der Meere“ gefeiert, während im world-sail Programm für den Nachwuchs ein Nachhaltigkeitsbildungsprogramm entwickelt wurde. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass auch Kreuzfahrten als nachhaltig beworben werden. Im Vergleich zu anderen Sportarten wie Formel 1 oder Fußball wird der Segelsport als ressourcensparender dargestellt. (Quelle: Bauer Willi)

    Kosten Rennboot Boris Herrmann
    6 Millionen Euro
    • Nachhaltigkeitsbildungsprogramm für junge Segler.
    • Kreuzfahrten werden als nachhaltig beworben.
    • Segelsport gilt als ressourcensparender im Vergleich zu anderen Sportarten.

    Infobox: Auch im Sport und in der Freizeit wird Nachhaltigkeit zunehmend thematisiert, wobei die tatsächliche Ressourcenschonung oft hinter Marketingaussagen zurückbleibt.

    Quellen: Bauer Willi, Planet Wissen

    Quellen:

    Ihre Meinung zu diesem Artikel

    Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
    Bitte geben Sie einen Kommentar ein.
    Also zu dem ble ab das einer schreib er handelt mit CO2 Zertifikate, ich bin da üerfragt ey wie geht das eigentlcih genau? muss ich da mein CO2 irgendwo anmelden oder kauf ich das wie Briefmarken oder so, raff ich wirklihc nicht, dass ist doch alles nur papierkram am Ende oda heist das wirklich es werd weniger Müll und so? Die anndere mit dem zu Fuß gehn find ich eig auch cool, 6km lauf ich nie im Leben, warum macht man das wenns Fahrrad gibt odar Bus? Find ich bisschen verpeilt, aber ok vielleicht wohnt der im Dorf und Autos sin ja auch teuer jetz.

    Mit diesen viele Siegl für Tourismus, sorry aber 150 Siegel? Da blick ich doch nich durch, am Ende seh ich da so’n grünes Blättchen auf dem Hotelbild und denk „aha, jetzt alles gut für die Umwelt“ und dann fliegen die doch eh mit Flugzeug nach Bali, lol, da hilft doch auch kein Zertifikat mehr oda? Und das mit wwoofing, ich hab mal sowas probiert bei meiner Tante im Schrebergarten, hat geregnet 3 Tage lang und ich hab mich gefragt wie man da nachhaltg beim Unkraut hacken sein kann, lol.

    Und das mit den Müllverbrennung, Bremen in Revision hab ich nich gewusst, das ist ja echt cracy, 450km müll fahren is doch das Gegenteil von Nachhaltigkeit oder is das jetz durch die Zertifikate wieder egal??? Kommt warscheinlich drauf an, wie grün die Website von swb is, lachsmiley. Ganz ehrlich, ich find das alles wird so kompliziert gemacht mit nachalatigkiet, jede Seite sagt was anders und im Laden steht 10x „bio“ aber ich check nich mehr was das heist, am Ende entscheid ich eh nach Preis.

    Und dann noch der eine mit dem Segelbot, 6 Millionen Euro für ein Bot der „Nachhalitigkeit“ bringt, wow also das hätt ich mir anders vorgestellt, da kan man ja gleich 1000 Fahrräder kaufen und jedem eins schenken das iss wohl wirklcih besser für die Umwelt oder net? Sport find ich eh bissel nervig das die immer sagen es geht um Nachhaltigkiet aber dann fliegen sie mit Flugzeug überall hin, passt net zusammen aber sieht halt gut aus für die Presse und so.

    Finde am End bleibt mir da nur übrig selber bissel drauf zu achten und nich alles zu glauben was irgendwo zertifisert steht oder was die Leute so erzählen, is eh alles viel Show wenn mans so liest.
    Ich kapier garnicht warum jetzt alle sagen das Zertifikat ist der einzige Ausweis von nachhaltig, weil ich find das kann doch nicht stimmen wenn zB der Müll 500 Kilometer fährt wegen Bremen, das is doch überhaupt net ressourcenfreundlich und da nützt dann am Ende auch so ne Website mit CO2-Logo nix, oder versteh ich da was falsch?

    Zusammenfassung des Artikels

    Nachhaltigkeit wird vielfältig interpretiert, wobei konkrete Maßnahmen wichtiger sind als Berichte oder Zertifikate; wirtschaftliche Interessen und Bürokratie erschweren echte Nachhaltigkeit.

    ...
    Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen

    Die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt mittelständische Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sie muss umfassend vorbereitet sowie Geschäftsmodell, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

    Werbung
    Erweitern Sie Ihr Wissen!
    Lesen Sie relevante Fachliteratur zum Thema Nachhaltigkeit und lernen Sie verschiedene Ansätze und Ideen zum Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen kennen.
    Jetzt mehr erfahren
    Anzeige

    Anbieter im Vergleich (Vergleichstabelle)

     
      Faktencheck Nachhaltigkeit: Ökologische Krisen und Ressourcenverbrauch unter der Lupe Nachhaltig wirtschaften: Wirtschaftsethische Reflexionen CO₂ und CO – Nachhaltige Kohlenstoffquellen für die Kreislaufwirtschaft Digitale Medien und Nachhaltigkeit: Medienpraktiken für ein gutes Leben Grünes Wachstum: Mit 'Green Growth' gegen den Klimawandel und für die Nachhaltigkeitsziele
    Thematischer Schwerpunkt Analyse ökologischer Krisen und des Ressourcenverbrauchs Wirtschaftsethische Reflexionen CO₂ und CO als nachhaltige Kohlenstoffquellen Einfluss digitaler Medien auf nachhaltige Lebensweisen Strategien für grünes Wachstum zur Bekämpfung des Klimawandels
    Zielgruppe Umweltwissenschaftler, Studierende und umweltbewusste Leser Fachleute und Interessierte Fachleute Studierende und Forschende Politiker, Ökonomen und umweltinteressierte Leser
    Seitenzahl 290 224 357 292 56
    Aktualität
    E-Book verfügbar
    Preis 28,00 € 55,00 € 74,99 € 42,79 € 14,99 €
      » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE
    Counter