Fashion Revolution Week: Kleidertausch und Aktionen gegen Fast Fashion in Deutschland

    24.04.2025 132 mal gelesen 5 Kommentare

    Fashion Revolution Week: Deutschlands größte Kleidertauschparty als Zeichen gegen Wegwerfmode

    Im Rahmen der Fashion Revolution Week finden deutschlandweit über 150 Aktionen statt, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Modeindustrie einsetzen. Die Aktionswoche wurde im Gedenken an den Fabrikeinsturz in Bangladesch 2013 ins Leben gerufen, bei dem mehr als 1.100 Menschen ums Leben kamen. Die Veranstalter kritisieren die prekären Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie und die massiven Umweltbelastungen durch Fast Fashion.

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    Fast Fashion ist in Deutschland ein großes Problem: Im Schnitt werden Kleidungsstücke nur vier Mal getragen. Laut einer repräsentativen Umfrage von Fashion Revolution würde jeder fünfte Deutsche Kleidung leihen, mieten oder tauschen, bei den 30- bis 50-Jährigen sind es bereits mehr als 30 Prozent. Bei Menschen in der Ausbildung würden sogar über die Hälfte die nachhaltige Variante anstatt des Neukaufs wählen. Dennoch fehlt es bislang an ausreichenden Angeboten.

    Die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt mittelständische Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sie muss umfassend vorbereitet sowie Geschäftsmodell, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

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    Die Textilindustrie verursacht durch die Polyester-Produktion jährlich mehr als doppelt so viel CO2-Emissionen wie alle Autos in der EU zusammen. Bis 2030 wird eine Produktion von 160 Millionen Tonnen Textilien erwartet. Jede Sekunde wird weltweit eine Lkw-Ladung Textilien verbrannt oder landet auf einer Deponie, statt recycelt zu werden. Die Veranstalter fordern daher eine Rahmengesetzgebung, damit Textilproduzenten zu Textildienstleistern werden können.

    • Über 150 Aktionen deutschlandweit
    • Im Schnitt werden Kleidungsstücke nur vier Mal getragen
    • Bis 2030: 160 Millionen Tonnen Textilproduktion erwartet
    • Jede Sekunde: Eine Lkw-Ladung Textilien wird entsorgt

    In Städten wie Magdeburg, Halle und Chemnitz finden während der Fashion Revolution Week zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter Workshops, Reparatur-Marathons und Kleidertauschpartys. Die Mehrheit der Befragten einer MDRfragt-Umfrage spricht sich zudem für strengere Regeln für die Mode-Industrie aus.

    „Auch zwölf Jahre nach Rana Plaza beutet die Fashion-Industrie weiterhin systematisch Menschen aus und zerstört die Umwelt“, so Viola Wohlgemuth von der Kampagnenleitung bei Fashion Revolution Germany.
    Kennzahl Wert
    CO2-Emissionen (Polyester-Produktion vs. Autos in der EU) Mehr als doppelt so hoch
    Textilproduktion bis 2030 160 Millionen Tonnen
    Kleidungsstücke, die im Schnitt getragen werden 4 Mal

    Infobox: Die Fashion Revolution Week macht auf die gravierenden ökologischen und sozialen Folgen von Fast Fashion aufmerksam und fordert nachhaltige Alternativen sowie gesetzliche Rahmenbedingungen. (Quelle: MDR)

    Mitgestalten in Lengede: Nachhaltigkeit im Fokus der Gemeinde

    Die Gemeinde Lengede ist in die zweite Runde ihres Nachhaltigkeitsprozesses gestartet, gemeinsam mit der Kommunalen Umwelt-Aktion (UAN). Bereits vor vier Jahren begann Lengede den Weg zur nachhaltigen Kommune. Bürgermeisterin Maren Wegener betont, dass eine Verstetigung nachhaltigen Handelns notwendig sei, um das Lebensumfeld für die Zukunft zu rüsten und für nachfolgende Generationen attraktiv zu gestalten.

    Im ersten Nachhaltigkeitsprozess wurden fünf Themenschwerpunkte herausgearbeitet: Bildung, Natürliche Ressourcen & Umwelt, Klima & Energie, Mobilität und Wohlbefinden. Insgesamt wurden 11 Maßnahmen umgesetzt, 8 teilweise umgesetzt, 2 Umsetzungen noch nicht begonnen und eine abgebrochen. Die Einwohner sind aufgerufen, sich aktiv an der Gestaltung der nachhaltigen Gemeinde zu beteiligen.

    • 11 Maßnahmen umgesetzt
    • 8 Maßnahmen teilweise umgesetzt
    • 2 Maßnahmen noch nicht begonnen
    • 1 Maßnahme abgebrochen

    Die UAN unterstützt Städte und Gemeinden dabei, Nachhaltigkeit im kommunalen Alltag zu etablieren und das Bewusstsein in der Bürgerschaft zu fördern. Die Arbeitsphase der Gruppenmitglieder der „AG Nachhaltigkeit“ beginnt mit einem Workshop am 5. Mai im Bürgerhaus Lengede.

    Infobox: Lengede setzt auf gemeinschaftliches Engagement und konkrete Maßnahmen, um eine nachhaltige und lebenswerte Gemeinde zu schaffen. (Quelle: Braunschweiger Zeitung)

    Frühjahrs-Check für das Fahrrad in Hannover erfolgreich angenommen

    Im März 2025 wurde in Hannover erstmals ein kostenloser Fahrrad-Check für Bürgerinnen und Bürger sowie Beschäftigte der Landeshauptstadt angeboten. Die Aktion wurde von der „Werkstatt für Nachhaltigkeit“ der Beschäftigungsförderung der LHH in Kooperation mit dem Nachhaltigkeitsbüro durchgeführt. Kleinere Reparaturen wurden direkt vor Ort erledigt, größere Mängel protokolliert.

    Das Angebot stieß auf große Resonanz: Insgesamt wurden mehr als 380 Fahrräder gecheckt. Ziel der Aktion war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und nachhaltige Mobilität zu fördern.

    • Mehr als 380 Fahrräder gecheckt
    • Kostenloses Angebot an vier Standorten
    • Kleinere Reparaturen vor Ort, größere Mängel wurden dokumentiert

    Infobox: Der Frühjahrs-Check für Fahrräder in Hannover war ein voller Erfolg und fördert nachhaltige Mobilität in der Stadt. (Quelle: Hannover.de)

    Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: wedi setzt auf messbare Ergebnisse

    Das Unternehmen wedi verfolgt seit vielen Jahren einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der die gesamte Lieferkette, den Lebenszyklus der Produkte, den Energieverbrauch, Abfälle und das Arbeitsumfeld umfasst. Geschäftsführer Fabian Rechlin betont, dass Nachhaltigkeit tief in der DNA des Unternehmens verankert ist. Bereits vor 15 Jahren wurden erste Maßnahmen ergriffen, wie die Umstellung der gesamten Stapler-Flotte auf Elektrobetrieb mit CO2-neutralem Ökostrom, was jährlich 23 Tonnen CO2-Emissionen einspart.

    Der Dieselverbrauch der Lkw-Flotte wurde durch intelligente Routenplanung, moderne Fahrzeugtechnik und Fahrtrainings deutlich gesenkt – allein 2022 um 7.680 Liter. Auch der Verbrauch von Stretchfolie für Paletten konnte durch innovative Materialien und optimierte Prozesse um jährlich 23 Tonnen reduziert werden. In der Produktion kommt zunehmend Rezyklat zum Einsatz, etwa bei den wedi Top Line Designoberflächen.

    Maßnahme Ergebnis
    Umstellung Stapler-Flotte auf Elektrobetrieb 23 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr
    Reduzierung Dieselverbrauch Lkw-Flotte (2022) 7.680 Liter weniger
    Reduzierung Stretchfolienverbrauch 23 Tonnen pro Jahr

    Die Bereitstellung transparenter Nachhaltigkeitsinformationen, wie der SHI-Produktpass, unterstützt Architekten und Verarbeiter bei der Auswahl nachhaltiger Produkte. Aktuell sind fast 3.000 zertifizierte Produkte auf der Plattform vertreten, darunter die 13 wichtigsten Produktgruppen von wedi als erstem Vertreter von XPS-Bauplatten.

    Infobox: wedi setzt auf konkrete, messbare Nachhaltigkeitsmaßnahmen und transparente Kommunikation, um nachhaltiges Bauen zu fördern. (Quelle: Presseportal)

    Quellen:

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    Ich find auch wie einige andere, dass mehr Angebote zum Tauschen und Mieten echt helfen würden – es bringt halt nix, wenn eh keiner weiß, wo sowas regelmäßig stattfindet.
    Also ich mein das wundert mich garnet wen die leute so wenig klamoten tragen, bei mir is das auch so weil die dinger auch immer viel zu schnell kaput gehn und dann lohnt sich tauschen oder so doch garnich richtig oder?
    Wie isn das eigntlich wenn die Klamoten schon öfters getraen wurden, dann hilft das doch fürs clown und umweltschutz mehr als wenn man sie nur im schrank schmeißt und nicht tauscht oder?
    Interessant find ich auch den Punkt zur Gemeinde Lengede, auf den bisher niemand eingegangen ist. Das zeigt mal wieder, dass Nachhaltigkeit nicht nur ne Sache für die „großen“ Unternehmen oder irgendwelche bundesweiten Aktionen wie die Fashion Revolution Week ist, sondern eben auch ganz praktisch bei einem selbst um die Ecke anfangen kann. Ich hab selbst in so ner kleinen Gemeinde gewohnt und ehrlich, oft wissen die Leute gar nicht, was da alles läuft. Man kriegt manchmal erst im Nachhinein mit, wenn es z.B. so einen Nachhaltigkeitsworkshop gab. Finde es wichtig, dass das noch mehr publik gemacht wird! Und dafür sollten Gemeinden echt noch mehr tun, nicht nur so Infozettel verteilen oder einmal im Amtsblatt was schreiben. Bei uns war’s so, dass so Aktionen wie Tauschbörsen oder dieses gemeinsame Fahrradreparieren meistens von den selben Leuten organisiert und genutzt wurden. Da müsste man vielleicht auch mal rausfinden, warum so viele andere sich da nicht angesprochen fühlen… Vielleicht fehlt denen ja auch nur die Zeit oder sie wissen’s halt wirklich nicht. Auf jeden Fall find ich gut, dass es immer mehr in kommunale Projekte einfließt und nicht alles so von oben vorgegeben wird. Wenn das mehr nach dem Motto läuft „Schau, wo du wohnst, kannst du selbst was machen“, glaub ich, da tut sich noch einiges.
    Die sache mit dem fahrrad check find ich ja acuh spannend man könnte doch vllt da irgend wie kleider mit reparieren weil wenn schohn nachhaltigkeit dnn so gleich für alles, spart auch CO2 also is doch logisch. Weis einer ob das wo anderes auch gemacht wird?? Irgendwie gehn die Themen eh immer auseinander statt das mans alles zusammenschmiesst.

    Zusammenfassung des Artikels

    Die Fashion Revolution Week macht mit über 150 Aktionen auf die sozialen und ökologischen Folgen von Fast Fashion aufmerksam und fordert nachhaltige Alternativen. Auch Gemeinden wie Lengede, Unternehmen wie wedi sowie Initiativen in Hannover setzen konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit um.

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    Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen

    Die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt mittelständische Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sie muss umfassend vorbereitet sowie Geschäftsmodell, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

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    Thematischer Schwerpunkt Analyse ökologischer Krisen und des Ressourcenverbrauchs Wirtschaftsethische Reflexionen CO₂ und CO als nachhaltige Kohlenstoffquellen Einfluss digitaler Medien auf nachhaltige Lebensweisen Strategien für grünes Wachstum zur Bekämpfung des Klimawandels
    Zielgruppe Umweltwissenschaftler, Studierende und umweltbewusste Leser Fachleute und Interessierte Fachleute Studierende und Forschende Politiker, Ökonomen und umweltinteressierte Leser
    Seitenzahl 290 224 357 292 56
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