„Nachhaltigkeit im Fokus: Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Prüfstand“

    25.03.2025 232 mal gelesen 9 Kommentare

    Klimafreundlichkeit: Deutschlands Forschung auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

    Die deutsche Forschungslandschaft steht vor der Herausforderung, selbst nachhaltiger zu werden. Am Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) wird beispielsweise an energieintensiven Verfahren gearbeitet, wie der Mikroskopie mit Hochleistungslasern. Laut Professorin Annika Grüneboom verbraucht ein Licht-Blatt-Fluoreszenzmikroskop in acht Stunden etwa zwölf Kilowattstunden Strom, was dem Tagesverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts entspricht. Hinzu kommen immense Datenmengen, die bei der Analyse entstehen – bis zu drei Terabyte pro Versuchsreihe.

    Werbung

    Um den Energieverbrauch zu senken, setzt das ISAS auf Künstliche Intelligenz (KI). Jianxu Chen, Leiter der Forschungsgruppe "AMBIOM", hat eine Software entwickelt, die Bilddaten um das 512-Fache komprimieren kann und den Stromverbrauch der KI um bis zu 80 Prozent reduziert. Diese Innovationen zeigen, wie technologische Fortschritte zur Nachhaltigkeit beitragen können.

    Die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt mittelständische Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sie muss umfassend vorbereitet sowie Geschäftsmodell, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

    Werbung

    „Die Software erkennt überflüssige Berechnungen und entfernt sie. Dadurch wird weniger Rechenleistung benötigt. Die Idee ist also ganz einfach, aber die Einsparung ist enorm.“ – Jianxu Chen

    Zusammenfassung: Deutsche Forschungseinrichtungen wie das ISAS arbeiten an innovativen Lösungen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine Schlüsselrolle.

    Nachhaltigkeit: Plötzlich egal? Warum vielen Klimaschutz nicht mehr wichtig ist

    Eine Studie des Marktforschungsunternehmens NIQ zeigt, dass Nachhaltigkeit für viele Deutsche an Bedeutung verliert. Während 2019 noch 30 Prozent der Befragten Schuldgefühle bei unökologischem Verhalten angaben, waren es 2024 nur noch 22 Prozent. Gründe dafür sind Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten, die bewussten Konsum zunehmend als Luxus erscheinen lassen.

    Auch die Bereitschaft, persönliche Opfer für den Klimaschutz zu bringen, ist gesunken: 2024 waren nur noch 24 Prozent dazu bereit, im Vergleich zu 34 Prozent vor der Pandemie. Dennoch verzeichnen Bio-Produkte und vegane Lebensmittel weiterhin ein Wachstum, da sie dort nachgefragt werden, wo der Preis stimmt.

    Zusammenfassung: Wirtschaftliche Unsicherheiten verschieben die Prioritäten vieler Deutscher, was zu einem Rückgang des Interesses an Nachhaltigkeit führt. Dennoch bleibt die Nachfrage nach bestimmten nachhaltigen Produkten stabil.

    Omnibus-Paket zur Nachhaltigkeit: Die geplanten Änderungen

    Die Europäische Kommission hat am 26. Februar 2025 das sogenannte Omnibus-Paket vorgestellt, das die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen vereinfachen soll. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen von bürokratischem Aufwand entlastet werden. Beispielsweise wird der Anwendungsbereich der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 50 Millionen Euro beschränkt, was die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen um 80 Prozent reduziert.

    Weitere Änderungen umfassen die Einführung freiwilliger Berichtsstandards für kleinere Unternehmen und die Überarbeitung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS), um die Anzahl der geforderten Datenpunkte zu reduzieren. Zudem sollen sektorspezifische Standards entfallen.

    Zusammenfassung: Das Omnibus-Paket der EU-Kommission zielt darauf ab, die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu vereinfachen und den bürokratischen Aufwand für Unternehmen zu reduzieren.

    Umweltpsychologie: Nachhaltigkeit macht glücklich

    Eine Studie des Philosophen Michael Prinzing zeigt, dass nachhaltiges Verhalten das Wohlbefinden steigern kann. Teilnehmer, die umweltfreundliche Handlungen wie Müllsammeln oder das Senken des Thermostats ausführten, berichteten von einer besseren Stimmung und einem gesteigerten Lebenssinn. Diese Ergebnisse basieren auf einer Untersuchung mit 545 Studierenden, die über zwei Tage hinweg ihr Verhalten und Wohlbefinden dokumentierten.

    Prinzing erklärt, dass nachhaltiges Handeln grundlegende psychologische Bedürfnisse wie Kompetenz, Autonomie und Zugehörigkeit erfüllt. Dies widerspricht der Annahme, dass Nachhaltigkeit vor allem mit Entbehrungen verbunden ist.

    Zusammenfassung: Nachhaltiges Verhalten kann das persönliche Wohlbefinden steigern, da es psychologische Grundbedürfnisse erfüllt und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit vermittelt.

    Nachhaltigkeit in der Beratung: Eine Notwendigkeit

    Nachhaltigkeit wird in der Finanzberatung immer wichtiger. Laut einer YouGov-Umfrage halten 46 Prozent der Deutschen es für wichtig, dass ihre Altersvorsorge-Beratung Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Dennoch zeigen sich viele Vermittler unsicher, wie sie das Thema in ihre Beratung integrieren können.

    Volker Bohn von der Stuttgarter Versicherung betont, dass nachhaltige Kapitalanlagen nicht nur ethische, sondern auch ökonomische Vorteile bieten. Studien zeigen, dass Unternehmen mit starker ESG-Performance langfristig stabiler sind. Um Unsicherheiten abzubauen, empfiehlt Bohn gezielte Weiterbildungen und standardisierte Prozesse.

    Zusammenfassung: Nachhaltigkeit ist ein wachsender Trend in der Finanzberatung. Vermittler sollten sich weiterbilden, um die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zu bedienen.

    Quellen:

    Ihre Meinung zu diesem Artikel

    Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
    Bitte geben Sie einen Kommentar ein.
    Das mit der Software von Jianxu Chen klingt ja echt vielversprechend, aber ich frag mich, ob solche Innovationen wirklich breit genug eingesetzt werden oder nur in ein paar Instituten bleiben – was meint ihr?
    Ich finde die Idee mit der KI zur Energieeinsparung super spannend, aber ehrlich gesagt verwundert mich, dass erst jetzt solche Ansätze stärker in der Forschung eingesetzt werden – das hätte doch schon viel früher starten können, oder?
    Ich find spannend, dass nachhaltiges Verhalten laut der Studie sogar das Wohlbefinden steigert – vielleicht sollte man das mehr betonen, um Leute zu motivieren!
    Ich finde den Punkt zur Umweltpsychologie super spannend! Gerade die Idee, dass nachhaltiges Handeln das Wohlbefinden steigern kann, ist doch eine Win-win-Situation. Warum wird sowas nicht stärker kommuniziert? Man hört ständig nur von Verzicht und Zwängen, aber wenn es sogar glücklich macht, Müll zu sammeln oder einfach bewusster zu leben, klingt das doch viel motivierender!
    Also ich find spannend, dass die Studie von Michael Prinzing zeigt, dass nachhaltiges Verhalten sogar glücklich machen soll. Das klingt ja erstmal voll positiv, aber ich frag mich, ob das auch für Stresssituationen gilt, wenn man z.B. eh schon finanziell oder zeitlich am Limit ist. Da fällt es ja oft schwer, den Müll zu trennen oder das Fahrrad statt dem Auto zu nehmen, auch wenn man weiß, dass es eigentlich besser wär. Hat da jemand Erfahrungen?
    Also mal ganz ehrlich, ich kapier nich warum viele jetz aufhören sich fürs Klima anzustrengen! Die Studie sagt ja dass nachhaltiges Verhalten einen glücklich macht, und das glaub ich. So wie Müll sammeln – ich mach das manchmal bei uns im Park, und das fühlt sich schon ganz gut an eig. Aber dann sagen sie im Artikel, dass Leute sich’s nich leisten können bei Bio zu kaufen?? Aber warum denn nicht mal selber anpflanzen oder so? Gibt doch bestimmt Möglichkeiten auch mit wenig Geld was zu tun, oder net?

    Außerdem diese Analyse mit der Laser-Mikroskopie is ja abgefahren, aber warum benutzen die da so VIEL Strom? Und dann erst die Datenmengen! Klar, die Software klingt cool, aber warum speichern die überhaupt so viel, wenn sie’s ja wieder reduzieren müssen? Könnten die nich direkt weniger Daten machen? Keine Ahnung wie das funktioniert, is ja auch mega technisch.

    Oh und dieses Omnibus-Paket… das hilft dann nur größeren Firmen, damit die weniger Arbeit haben mit Berichten. Aber hei, was is mit den kleinen? Ich dachte Nachhaltigkeit fängt AUCH bei den Kleinen an? Oder die wollen die kleinen Firmen einfach nicht so arg nerven? Klingt alles ein bisschen paradox, weil angeblich soll doch jeder mitmachen.

    Ich check auch nich warum 2024 weniger Leute auf Klima achten!! Leute haben einfach keine Zeit dafür, ne? Aber schlechtes Essen macht doch auf die Dauer krank, also auch stressig. Man spart ja irgendwie nix, wenn man nur günstigen Mist kauft, oder seh ich das falsch? Bio is besser, glaub ich, aber auch teurer.
    Die Software von Jianxu Chen klingt super, aber wieso wird sowas nicht breiter von Unternehmen unterstützt, die mit ähnlichen Datenmengen arbeiten?
    Also ich find ja witzig, dass die eine Studie sagt, nachhaltigkeit macht glücklich, aber gleichzeitig wollen immer weniger Leute was dafür tun – super widersprüchlich, oder?
    Ich fand den Punkt spannend, wie KI den Energieverbrauch senken kann – aber weiß jemand, ob solche Lösungen schon außerhalb der Forschung groß genutzt werden?

    Zusammenfassung des Artikels

    Die Artikel beleuchten verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit, von technologischen Innovationen und politischer Regulierung bis hin zu psychologischen Effekten und Finanzberatung. Sie zeigen Herausforderungen, Fortschritte und die wachsende Bedeutung nachhaltigen Handelns in unterschiedlichen Bereichen auf.

    ...
    Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen

    Die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt mittelständische Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Sie muss umfassend vorbereitet sowie Geschäftsmodell, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

    Werbung

    Fachliteratur zur Nachhaltigkeit Anbietervergleich

    Tauchen Sie ein in die Welt der nachhaltigen Wirtschaft: Unser sorgfältig zusammengestellter Vergleich führender Fachliteratur bietet Ihnen wertvolle Einblicke und praxisnahe Empfehlungen, um nachhaltige Strategien erfolgreich umzusetzen.

      Grafik Produkt Grafik Produkt Grafik Produkt Grafik Produkt Grafik Produkt
      Faktencheck Nachhaltigkeit: Ökologische Krisen und Ressourcenverbrauch unter der Lupe Nachhaltig wirtschaften: Wirtschaftsethische Reflexionen CO₂ und CO – Nachhaltige Kohlenstoffquellen für die Kreislaufwirtschaft Digitale Medien und Nachhaltigkeit: Medienpraktiken für ein gutes Leben Grünes Wachstum: Mit 'Green Growth' gegen den Klimawandel und für die Nachhaltigkeitsziele
    Thematischer Schwerpunkt Analyse ökologischer Krisen und des Ressourcenverbrauchs Wirtschaftsethische Reflexionen CO₂ und CO als nachhaltige Kohlenstoffquellen Einfluss digitaler Medien auf nachhaltige Lebensweisen Strategien für grünes Wachstum zur Bekämpfung des Klimawandels
    Zielgruppe Umweltwissenschaftler, Studierende und umweltbewusste Leser Fachleute und Interessierte Fachleute Studierende und Forschende Politiker, Ökonomen und umweltinteressierte Leser
    Seitenzahl 290 224 357 292 56
    Aktualität
    E-Book verfügbar
    Preis 28,00 € 55,00 € 74,99 € 42,79 € 14,99 €
      » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE » ZUR WEBSEITE